Hey werte Annogemeinde,
Ich habe beschlossen mein Wissen bzgl. gewisser Rekordversuche zu teilen. Hier meine Geschichte:
Am Anfang stand die Idee Dread Pirats Rekord von 37k Aris zu überbieten. Insgeheim hatte ich bereits zu diesem Zeitpunkt die 40k anvisiert, ohne zu wissen ob dies überhaupt möglich ist. Mit dem Bedarfsrechner hier auf der Seite hab ich mir die Bedürfnissen für 40k Aris berechnen lassen um eine grobe Vorstellung der benötigten Größenordnungen zu bekommen. Mit Hilfe dieser Daten habe ich mir dann eine Inselwelt erstellt die zumindest theoretisch den Bedarf so vieler Einwohner deckt, gleichzeitig aber nicht zu groß ist um ev. das Auftreten der Glitches etwas zu verzögern. Das Ergebnis waren 28 Bedarfsgutinseln. Jeweils 14 mit
nördlicher und südlicher Vegetation. Die Idee war auf jeder einzelnen Insel jedes Gut, der Vegetation entsprechend herzustellen. Im Norden sollten Alkohol, Tabakwaren, Schmuck und Nahrung produziert, sowie im Süden Gewürze, Kakao, Kleidung und Nahrung hergestellt werden. Herzstück der Inselwelt ist eine große
Hauptinsel in der Mitte der Karte, welche viergeteilt ist mit dem Kontor genau im Zentrum. Diese Anordnung bietet gleich zwei große Vorteile: Die Schiffe haben gleich vier Zufahrtswege zum Kontor, was den Verkehr massiv entzerrt. Zudem kann ums ganze Kontor herum entladen werden. Unnötige Staus und Schiffe die ohne zu entladen wieder wegfahren werden so komplett vermieden. Vielen Dank an dieser Stelle an Sir Henry. Ohne deinen Inseleditor wäre das natürlich nicht
möglich gewesen…
Mit dieser Inselwelt im Gepäck geht es nun ans bauen. Erst mal habe ich ganz normal hochgespielt bis ich die große Werft bauen konnte. Ab diesem Zeitpunkt geht die Routine los:
33 Schiffe bauen, alle Inseln besiedeln, Baumaterialversorgung auf den Bedarfsgutinseln aufbauen. Zum Straßennetz: Ich habe mich für ein Planquadratnetz entschieden. Im Grunde sieht das so aus wie das Hashtag Symbol. Also so: #. Das ist zwar nicht platzsparend, was aber kein Problem darstellt, da später sowieso die
Glitches so massiv zuschlagen bevor man sich über Platzmangel auch nur ansatzweise Gedanken machen muss. Des weiteren bietet das Planquadratnetz
gegenüber der platzsparenden Bauweise den Vorteil, dass Waren von allen Betrieben abgeholt werden können. Also auch von welchen, die Zwischenwaren produzieren. Somit ist diese Bauweise weniger anfällig für vereinzelte Betriebsausfälle im späteren Spielverlauf, einer der unangenehmen Glitches die später auftauchen werden.
Dieses Straßennetz habe ich nun auf jeder Insel ausgebaut, so dass ich in einem Quadrat Farmen bzw. insg. 9 Häuser platzieren konnte. Am Inselrand enden die Straßen abrupt. An diesen Endpunkten können Fischer platziert werden. Eine sehr platzsparende Methode um viel Nahrung auf engstem Raum zu produzieren. Als nächstes habe ich die benötigten Felder auf allen Inseln und die Zufahrtswege angelegt. Bevor es nun endlich losgeht werden nun noch die 28 Handelsrouten von jeder
Bedarfsgutinsel zur Hauptinsel erstellt. Details hierzu in der Savegame im Downloadbereich.
Nun ist der Weg bereitet um in sehr kurzer Zeit sehr viele Aris zu erreichen. Als erstes werden auf der Hauptinsel die öffentlichen Gebäude, welche bis zum Aufstieg von Aris benötigt werden in einem gleichmäßigem Netz aufgebaut. Am besten bebaut man einen Inselteil nach dem anderen. Sind die öffentlichen Gebäude platziert kann nun begonnen werden neue Wohnhäuser zu platzieren. Um zügig voranzukommen empfiehlt es sich hier 30-50 Pionierhäuser anzulegen und zu warten bis
Aristokraten draus werden. Dieses Vorgehen wiederholt man solange bis es das Spiel nicht mehr zulässt. Wichtig hier: Erst die Häuser bauen. Wenn man dann merkt es wird bei einer oder mehreren Waren knapp auf den entsprechenden Inseln gleichmäßig (!) nachrüsten. Ab etwa 20k Aris beginnen die Glitches. Hier fangen z.B. vereinzelte Betriebe an die Arbeit zu verweigern, Wohnhäuser erkennen den Marktplatz nicht oder Marktplätze werden platziert, erweitern das Gebiet aber nicht. Ganz viel später kann es auch passieren dass ohne Vorwarnung Marktplätze abgerissen werden weil man anderswo zu viele platziert hat. Ganze Landstriche und Produktionsketten sind dann dem Erdboden gleichgemacht. Leider sind diese Glitches völlig unberechenbar und kaum oder nur schwer zu umgehen. Wenn ein
Betrieb streikt kann man diesen z.B. abreisen und ein Feld in irgendeiner Richtung weiter erneut platzieren. Reicht rel. oft schon aus. Klappt aber
leider auch nicht immer. Bei den restlichen bugs gibt es keine wirklichen Lösungen zur Vermeidung. Das Spiel war damals nicht für so große Städte und
Einwohnerzahlen ausgelegt. Einige Rechner im Jahre 1998 hätten da ev. auch die Grätsche gemacht bei dem traffic... Ich habe prinzipiell versucht so wenig
wie möglich Marktplätze zu bauen. Meiner subjektiven Meinung nach hilft das mehr funktionierende Betriebe bzw. Häuser auf einer Insel unterzubringen.
Wie dem auch sei...
Im Wechsel können nun sukzessive Häuser gebaut und der Bedarf angepasst werden, und mit etwas Glück eine Einwohnerzahl von deutlich über 30k erreicht werden.
Sicher ist das aber nie. Bei einem anderen Versuch hat das Spiel schon nach 30K Aris "zugemacht" und kaum weitere Wohnhäuser zugelassen. In diesem
Sinne würde ich mich sehr freuen, wenn sich jmd. inspiriert und berufen fühlt meinen nun ja… ich nenne es mal vorsichtig Weltrekord… ;P zu brechen, sei es
mit meiner oder eine anderen Inselwelt... ich bin mir sicher ein paar Tausend Aris gehn noch, aber es ist ein hartes Unterfangen.
Ahoi und viel Glück Matrosen und Landratten...
P.S. das Szenario heißt "A new world". Ich habe sicher einige wichtige Details unterschlagen. Bei Fragen gerne fragen...