Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: AnnoZone Forum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

Heruwath

Leichtmatrose

  • »Heruwath« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 18

Registrierungsdatum: 19. Mai 2008

  • Nachricht senden

1

Dienstag, 20. Mai 2008, 14:26

Erstmals Hallo bin zwar neu hier, aber anscheinend haben sich hier zwei Gruppen gebildet. Die 1701 und die nope1701.

Ich kann euren Unmut verstehen. 1701 hat an Komplexität verloren. Die Inseln sind kleiner geworden und viel wurde grawierend überarbeitet. Es ist ein "anderes" Anno geworden, ABER nicht unbedingt schlechter. Es mag den Fans nicht gefallen, aber der Rest hat sich nicht aufgeregt.

Das liegt an dem Menschen an sich. Ihr habt 1701 nach einer Woche in den Schrank gestellt. Genau das habe ich mit 1503 gemacht. Das Spiel war nicht ausgereift. Überfüllt mit allen möglichen Funktionen und Produktionsstätten, dass man ab einem gewissen Zeitpunkt einfach nicht mehr gemütlich weiterspielen konnten. Je mehr Städte und Inseln man hatte, desto mehr musste man auf einmal in der selben Zeit erledigen. Nochmal hier eine Plantage errichtet, ach verdammt das muss ich ja auch noch machen und jenes und auch noch dieses. Es war nach einer Zeit einfach kein Vergnügen mehr, eher eine Anstrengung. Und dann musste auch noch für jeden Vorgang überflüssige Arbeit gemacht werden z.B. Felder um die Planatge herum setzen. Sorry aber das ist meiner Meinung nach sinnlose Zeitverschwendung.

Als dann schließlich 1701 rauskam, wollte ich es erst gar nicht kaufen. Dachte es würde in die selbe Richtung gehen. Nach einiger Zeit konnte ich das testen und war begeistert. Genau das was ich an 1503 nicht mochte wurde entfernt und neue Features (Dorfschmied, Königin, Aufträge usw.) wurden hinzugefügt.

1701 ist für mich immer noch der beste Teil der Serie und deswegen hat sich der Wechsel zu RD mehr als gelohnt. Das Spiel wirkt geschlossener. Jetzt kann ich mich bei Anno wieder etwas entspannen, schließlich will ich Spaß und keine Hetzerei.

Eine Frage hätte ich noch. Wenn Anno 1503 für euch "das Spiel" gewesen ist, warum wünscht ihr euch einen neuen Teil?

have fun

Larnak

Schatzjäger

Beiträge: 3 158

Registrierungsdatum: 28. Februar 2008

  • Nachricht senden

2

Dienstag, 20. Mai 2008, 17:38

du schreibst:

"Je mehr Städte und Inseln man hatte, desto mehr musste man auf einmal in der selben Zeit erledigen. Nochmal hier eine Plantage errichtet, ach verdammt das muss ich ja auch noch machen und jenes und auch noch dieses. Es war nach einer Zeit einfach kein Vergnügen mehr, eher eine Anstrengung."

Meiner Meinung nach ist es doch genau das, was ein richtig schönes Aufbauspiel wie Anno ausmacht. Wenn man was neues machen möchte, jede Menge Möglichkeiten, die ich einstellen muss, jede Menge Dinge, die ich entscheiden kann. z.B. die Wegpunkte der Handelsrouten und viele andere kleine Details.
Klar, das hat auch Nachteile, manche Inseln nerven zum Beispiel auch mit viel zu wenig fruchtbaren Stellen.
Wenn ich aber nichts neues baue, und es einmal "rund" läuft, kann ich stundenlang zusehen, entspannen, das Spiel genießen.

Bei Anno 1701 hab ich fast gar keine Herausforderung was den Aufbaupart angeht. *klick* 3 Plantagen, *klick* eine Handelsroute, *klick* Baumaterial freigeben, und 5 Minuten später hab ich ne Insel vollgestopft mit (immer gleichen :P ) Arihäusern. (Klar, in Wirklichkeit ist es schon ein bisschen mehr, aber ich wollt's deutlicher machen). Das einzige, was bei 1701 wohl zutrifft, ist, dass ich bei der Grafik viel besser meine Siedlung genießen kann (wundervolles Meer etc. :D)

Ach, zu dem Felder-setz-Problem: Ich persönlich empfand das nie als nervig, habs bei 1602 z.B. immer gern gemacht :) . Zudem gibts mittlerweile bei 1503 eine auto-setz-funktion. Ok, das zeigt zwar, dass das Spiel bei Erscheinen noch nicht ausgereift war, mittlerweile ist es aber richtig gut. (Zu Beginn gefiel es mir auch nicht so gut). Das Straßensystem mit dem punktgenauen Häsuersetzen gibts zwar noch, wenn man 1503 aber mal ein bisschen länger spielt, gewöhnt man sich sehr schnell daran.

Zu deine abschließenden Frage: Man kann auch gute Spiele noch weiter verbessern, aus Fehlern lernen und neue Ideen dazubauen. Auch ein 1503 als "das Spiel" kann ja einen Nachfolger haben, der 1503 in der Form ablöst, sodass der Nachfolger zu "dem Spiel" wird. (Wie Annokrat immer so schön sagt, er muss das alte Anno "ersetzen"). Was für neue Ideen das sein sollten, weiß ich im Moment tatsächlich nicht, mir wäre ne Mischung aus 1701 und 1503 ganz recht. (Ich führ das nicht näher aus, der Post ist eh schon so lang).

Allerdings ist die Frage ob das Design von 1701 unbedingt die "Schuld" von RD ist, oder ob der werte Publisher jeden anderen Entwickler auf die gleiche Schiene gestoßen hätte. Es ist ja nunmal zur Zeit so, dass viele, wenn nicht fast alle Publisher der Meinung sind, dass auf Massentauglichkeit getrimmte Aufbau/Strategiespiele erfolgreicher sind als eher komplexere Titel.

annokrat

Schatzjäger

Beiträge: 4 772

Registrierungsdatum: 15. November 2003

  • Nachricht senden

3

Dienstag, 20. Mai 2008, 18:05

Heruwath,
nein, der gegensatz besteht zwischen 1701-spielern und anno-spielern.

was du an 1503 anprangerst, ist eine wesentliche basis von anno: die wirtschaftssimulation.
klar gefällt dir als nicht-anno-spieler 1701, ist ja kein anno, sondern ein mässiger genremix aus primitivem rts-teil und primitiven aufbauteil.
aber warum, bitteschön, wird ein spiel anno genannt und dann für nicht-anno-spieler gemacht?? mir würde 1701 komplett am ar_sch vorbei gehen, wenn es irgendeine neue primitivreihe, die nichts mit anno zu tun hätte, begründen würde.
denn dann wäre ja platz für einen 1503-nachfolger, also einen richtigen anno-nachfolger.

du schreibst:
"Es mag den Fans nicht gefallen, aber der Rest hat sich nicht aufgeregt."

welcher rest? der kümmerliche, der die miesen verkaufszahlen erzielte? das spiel ist definitiv ein misserfolg geworden. natürlich sieht das nicht jeder, vielleicht nicht mal rd, sf, ubi, denn sie halten 300.000 verkaufte spiele immer noch für beachtlich. allerdings vergessen sie, dass ein sehr grosser teil von 1503-spielern gekauft wurde, die blind in den laden rannten und dachten, sie erwürben ein neues anno.
stattdessen bemerkten sie, dass sie, wie die siedlerspieler bei s5, über den tisch gezogen wurden (ok, die schwulen-marketing-phase war schon abgeebbt, so dass dieser kelch an den 1701-spielern vorbei ging).

auch die verkaufszahlen von siedler5 wurden zu hoch bewertet (waren auch so an die 300.000), man rechnete die verar_schten siedlerspieler nicht raus. infolge ergab sich das wahre verkaufsdisaster von siedler6 (an die 150.000), weil die vormals verar_schten nicht mehr kauften. die siedlerreihe wurde von bluebyte komplett an die wand gefahren.

eine ganz ähnliche entwicklung halte ich bei anno4 für möglich.

unabhängig davon warten die 3 mio. 1503-spieler immer noch auf einen nachfolger.

annokrat
  anno 1503, das beste anno aller zeiten.
anno 1701, das anno für ewige anfänger.

Zomby Woof

Meereskenner

Beiträge: 698

Registrierungsdatum: 19. Mai 2003

  • Nachricht senden

4

Mittwoch, 21. Mai 2008, 12:40

Ich gehe zwar nicht so weit wie annokrat und sage, dass 1701 so gar nichts mir Anno zu tun hat, aber vom Grundsatz her kann ich meinen beiden Vorrednern nur recht geben.
Auch für mich macht gerade das, was so mancher als sinnlose Arbeit und Zeitverschwendung oder als mühsam und anstrengend bezeichnet, ein gutes Aufbau- bzw. Aufbaustrategiespiel aus.
Und 1701 ist in dem wesentlichen Element eines solchen Spieles, nämlich eben dem Aufbau, viel zu weit beschnitten worden. Zu einem Erfolgsschlager hat dies das Spiel wohl nicht gerade gemacht.
Ich will nicht darüber spekulieren, ob sich 1701 nun 200 000 oder 400 000 mal verkauft hat, das kann ich nicht beurteilen, aber von der Tendenz her war es zahlenmäßig sicher nicht so erfolgreich wie 1503 - von 1602 ganz zu schweigen.

Spekulieren kann man höchstens, ob ein 1701 im Stile eines 1503 wirklich erfolgreicher gewesen wäre, weil es vielleicht einfach nicht mehr genug Aufbaustrategen gibt, die Wert auf große Spieltiefe und Komplexität legen. Aber das glaube ich nicht so recht, ich denke, es gibt immer noch genug Spieler, die händeringend darauf warten, mal wieder eine anspruchsvolle Wirtschaftssimulation oder ein anspruchsvolles Aufbaustrategiespiel unter die Finger zu bekommen. Stattdessen setzen die Publisher mehr und mehr darauf, die Spiele zu vereinfachen und "einsteigerfeundlicher" zu machen, um die so genannten casual gamer zu erreichen. Aber ob die Rechnung aufgehen wird? :scratch:

Ich möchte wirklich keine Gräben zwischen den einzelnen "Annofraktionen" aufreißen, auch ein 1701 hat für mich natürlich seine Daseinsberechtigung (und ja: auch unter dem Namen Anno) denn die Annocommunity wird dadurch nur größer und vielleicht auch stärker. Aber ich hoffe sehr, dass die weitere Entwicklung von Anno nicht so einseitig in Richtung 1701 weitergeht und Ubisoft auch mal an die Spieler denkt, die sich nicht mit bunten Bildchen zufrieden geben (schon gar nicht mit solchen im 1701-Stil).
  Zomby Woof

Heruwath

Leichtmatrose

  • »Heruwath« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 18

Registrierungsdatum: 19. Mai 2008

  • Nachricht senden

5

Mittwoch, 21. Mai 2008, 13:01

annokrat

Ich gebe dir Recht, dass 1701 noch nicht so erfolgreich war wie 1503. Man kann aber diese Spiele nicht wirklich vergleichen.

1. 1503 erschien früher und somit mehr Zeit gehabt sich zu verkaufen.
2. Der Release von 1701 hat die Verkäufe von 1503 noch mal angekurbelt, wie es mit jeder Serie der Fall ist. Man müsste erst warten bis Anno 4 raus ist und dann die Verkäufe von 1701 anschauen.

Der andere Punkt hat auch etwas mit Verkaufzahlen zu tun. Deutsche Spiele haben meistens nicht das nötige internationale Gewicht um die Millionenmarke zu knacken. Selbst ein Crysis (Hier kommt noch die Hardwareanforderung hinzu) hat sich gerade mal 150.000 Mal verkauft. Die Publisher müssen bei den steigenden Entwicklungkosten der Spiele auch immer mehr absetzten und das geht nur mit Markttauglichkeit. Der Größte Absatzmarkt sind die Vereinigten Staaten und Amis können nur SEHR SEHR selten mit einem Aufbauspiel vie Anno etwas anfangen. Die mögen solche "komplizierten" Spiele gar nicht. Japaner kennen sogar kaum das Genre. Um mit Aufbauspielen einen Erfolg auf internationaler Ebene zu garantieren, muss man diese zugänglicher und auch wenn nötig einfacher bzw. nicht so komplex machen, was mit Anno 1701 passiert ist. Leider wurde die Werbetrommel auch nur in Deutschland ordentlich gerührt und das Ausland fast total vergessen. Somit erreicht auch 1701 nicht diesen internationalen Erfolg, wie gewünscht.

Für Deutsche bzw. Europäer erscheint das Spiel nun ziemlich einfach. Für Amerika ist es immer noch zu komplex. Ich will nicht behaupten Amerikaner seien dumm. Sie wollen beim Spielen einfach nur Spaß und Spaß besteht bei ihnen nicht aus einem durchdachtem Aufbaupart mit zig verschieden Punkten, die man beachten muss und massig Möglichkeiten.

Leider kann man nicht wirklich alle glücklich machen und Macken an einem Spiel lassen sich sehr schnell finden.

Wünschst du Anno nicht noch mehr Erfolg?

Mit einigen anderen Behauptungen leigst du auch falsch.

Ich kein "nicht-anno-spieler". Hab Anno von Anfang an gespielt und werde es auch weiterhin tun. Nur weil mir 1701 besser gefällt als die Vorgänger, werde ich gleich zu einem nichtspieler degradiert? Damit machst du dir auch keine Freunde annokrat :hey:

Welchen Rest ich meine. Den Rest, der 1701 Wertungen jenseits der 90% vergeben hat. Der Rest, der 1701 durch "Spiel des Jahres - Umfragen" einige Awards beschehrt hat. Die Leser von diversen Zeitschriften und Portalen. Gamer eben.

150.000 Verkaufte Exeplare nennst du ein Verkaufdisaster. Für ein Deutsches Spiel sind er normale Zahlen. Ein Disaster wäre bei 50.000 eingetretten. Du musst es aus der Sicht der Publisher sehen. Bei einem Kostenfaktor von ca. 15 Mio Reichen ca. 500.000 Exeplare um den Break Even Point zu erreichen. Ab diesem Punkt bringt jedes weitere verkaufte Spiel einen Gewinn ein. Jeder Anno Titel (auch 1701) hat diesen Punkt erreicht und kann somit als Erfolgreich eingestuft werden.

Wenn ich deiner Behauptung richtig gefolgt bin, dann stempelst du ein Spiel als Misserfolg ab, wenn es die Verkaufszahlen der Vorgänger nicht erreicht hat, oder? Dann musst du dich damit beglücken, dass 1503 auch ein Misserfolg war, denn die Verkaufzhalen von 1602 wurden nie erreicht.

Durch deine fixierte Einstellung scheint eine Diskussion fast unmöglich zu sein, aber ich versuche es trotzdem. Nicht dass du denkst ich will dich umstimmen. :D

Übrigens wie kommst du eigentlich auf 3 mio. 1503 Spieler. Meines Wissens nach liegen die Verkaufzahlen von 1503 bei 1 mio.

have fun

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Heruwath« (21. Mai 2008, 13:12)


Karotte

Ausguck

Beiträge: 85

Registrierungsdatum: 28. März 2008

  • Nachricht senden

6

Mittwoch, 21. Mai 2008, 13:31

1503 wurde in den ersten wochen öfter gekauft, als 1701 insgesamt.

1701 ist ein misserfolg, kein erfolg (vergleich mal, wieviel mit 1503 oder 1602 verdient wurde und wieviel wiewenig mit 1701 :nope: ), am anfang gefiel mir 1701 auch, aber schnell wurde es zu langweilig, weil ich fast nix machen musste, alles ging von alleine.

und ich glaube, annokrat hat recht mit seinen 3mio. 1503 spielern.

viele spieler, die 1503 mochten und 1701 gespielt hatten, werden es sich garantiert gut überlegen, ob sie ein anno 4 kaufen, weil sie denken werden, dass es ein nachfolger von 1701 ist

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Karotte« (21. Mai 2008, 13:34)


Kruthi

SeeBär

Beiträge: 285

Registrierungsdatum: 5. März 2008

  • Nachricht senden

7

Mittwoch, 21. Mai 2008, 13:42

@ Heruwath

Du sprichst mir aus der seele.

:up: kruthi

Larnak

Schatzjäger

Beiträge: 3 158

Registrierungsdatum: 28. Februar 2008

  • Nachricht senden

8

Mittwoch, 21. Mai 2008, 15:09

Heruwath,

Annokrat hat unter anderem auch folgendes geschrieben:
"allerdings vergessen sie, dass ein sehr grosser teil von 1503-spielern gekauft wurde, die blind in den laden rannten und dachten, sie erwürben ein neues anno."
Den Teil lässt du bei deiner Antwort unbeachtet. Denn daran dürfte wohl viel Wahres dran sein, wer Anno 1503 toll findet, kauft sich schnell einen Nachfolger, auch wenn der nicht so gut ist. Klar, beim finanziellen Erfolg macht das keinen Unterschied, sowas lässt sich nur längerfristig beim nächsten Nachfolger erkennen.

Warum die Spielemagazine so hohe Wertungen geben liegt wohl daran, dass sie ein Spiel nicht lange genug testen können, um Dinge wie Dauermotivation gerade bei Aufbauspielen zu messen. Dabei fallen Sachen wie zu simpler Wirschaftspart einfach nicht rechtzeitig auf, vor allem wenn die Probleme eher unter der Oberfläche liegen und nicht auf den ersten Blick zu sehen ist, dass der Aufbauteil kaum noch Herausforderungen bietet (vor allem, da der Schwierigkeitsgrad an sich ja durch die KIs trotzdem hoch sein kann). Und Anno ist ja trotzdem ein gutes Spiel, es ist auf seine Art durchdacht, in sich stimmig und es funktioniert. Nur glaube ich, dass eben so eine Art Spiel weniger Menschen begeistern kann, als ein tiefergehendes Aufbauspiel wie 1503, vor allem was die Langzeitmotivation angeht.

Dass die Entwickler und Publisher versuchen, ihre Produkte international zu etablieren ist logisch, und dass deutsche Spiele, die oft etwas komplexer sind, es da bei großen Erfolgen sehr schwer haben, ist auch klar. Aber wenn das Produkt an Komplexität verliert, hat man zwar mehr Chancen im internationalen Markt (wenn die Werbung stimmt, blabla), aber dafür verschreckt man die Stammkunden. Die haben schließlich einen Grund, warum sie eben kein x-beliebiges internationales Spiel gekauft haben, sondern eines der komplexeren aus dem Inland.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Larnak« (21. Mai 2008, 15:12)


Heruwath

Leichtmatrose

  • »Heruwath« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 18

Registrierungsdatum: 19. Mai 2008

  • Nachricht senden

9

Mittwoch, 21. Mai 2008, 15:13

@Karotte:

Nette Argumente. Scheinen auf den ersten Blick logisch.

Wenn man aber das Ganze aus einer anderen Perspektive betrachtet:

Ihr besitzt doch alle 1701 oder gibt es hier jemanden, des es sich nicht gekauft hat.
Wenn nun fast jeder, dem 1503 gefiehl sich 1701 zugelegt hat, dann sind die 1503 fans (zu denen ihr gehört) in der Verkaufzahl der 1701 Verkäufe enthalten. Die differenz zwischen 1503 und 1701 beträgt das Doppelte. Die Frage ist wieso hat die andere Hälfte der 1503 besitzer kein 1701?

Weil ihnen 1701 nicht gefällt? Eher weniger. Sie besitzten es ja noch nicht einmal, wie sollen sie sich denn eine ausführliche Meinung darüber machen. (höchstens durch Raubkopien, weswegen auch annokrat auf seine 3 mio. 1503 Spieler kommt :hey:)

Performanceprobleme? Ist einleuchtend, kann aber nicht so eine große Zahl gewesen sein.

Was ist wenn man behauptet, dass diesen Leuten 1503 nicht gefallen hat. Deswegen haben sie sich auch kein 1701 zugelegt. Haben sich gedacht: "Ist eh das selbe"
Kann man die Behauptung, dass ein Spiel einer Serie nicht gekauft wird, weil es einem nicht gefällt, einfach so stehen lassen? Oder ist es viel logischen, dass das "Gefallen" durch einen Vorgänger zunischte gemacht wurde?

Warum verkaufte sich Siedler 6 nicht so gut? Weil es schlecht war? Schlechter als die anderen Teile? Die Veränderung der Siedler Reihe geschah mit dem 5 Teil und das war eher der Auslöser. Nach dem 5 Teil wollte keiner mehr sich ein Siedler kaufen, weil sie dachten, dass es genauso ist.

Man kann fast jedes Argument so drehen, dass es zur eigenen Meinung und Einstellung passt. Leider vergisst man (oder will es gar nicht sehen) dass es da noch die andere Seite der Münze gibt. Zu viele Faktoren haben Einfluss auf die Verkaufszahlen.
Werbung
Fanbasis
internationale Tauglichkeit
schlechte bzw. gute Umsetzung
usw.

Alles trägt seinen Teil dazu bei. Deswegen ist eine Behauptung, dass sich eine Spiel schlecht verkauft, weil es niemandem gefällt nicht ganz korrekt.

In diesem Forum sind ca 7500 registrierte User. Auch wenn alle deiner Meinung (1503>1701) sind gibt es immer noch mindestens 200.000 anderer 1701 Käufer, die anderer Meinung sein können. Und für wen glaubst du wird ein Anno gemacht? Mit einem Erlös von 7500 verkauften Stück läßt sich keine Spiel finanzieren und die Meinung von 7500 ist nicht gleich die Meinung von z.B. 500.000.

Ein Spiel wird für die breite MASSE gemacht und nicht nur für fans.

have fun

Edit:

@Larnak:
Gut die 300.000 1503 Spieler haben sich 1701 zugelegt. Aber was ist mit dem anderen 700.000. Du hast es selbst erwähnt. Erst wenn man eine gewisse Zeit mit einem Spiel verbracht hat, kann man sich eine Meinung bilden. Wie oben beschrieben können diese 700.000 nur eine eigene Meinung haben, wenn sie eine Raubkopie haben, denn sie besitzten das Original nicht. (Was auch zu einem großen Teil Stimmt, aber nicht NUR der Grund ist)

Ich will nur, dass ihr euch ganz genau Gedanken macht woran es denn liegen könnte und nicht was annokrat (nur als Beispiel :D)oder sonst noch jemand für Behauptungen aufgestellt hat. Diese sind zwar nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig. Trotzdem werden sie von allen als DER GRUND angesehen.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Heruwath« (21. Mai 2008, 15:28)


xonox

Meister der Annorismen

Beiträge: 915

Registrierungsdatum: 17. Juni 2003

  • Nachricht senden

10

Mittwoch, 21. Mai 2008, 15:42

Zitat

Original von Heruwath
150.000 Verkaufte Exeplare nennst du ein Verkaufdisaster. Für ein Deutsches Spiel sind er normale Zahlen. Ein Disaster wäre bei 50.000 eingetretten. Du musst es aus der Sicht der Publisher sehen. Bei einem Kostenfaktor von ca. 15 Mio Reichen ca. 500.000 Exeplare um den Break Even Point zu erreichen. Ab diesem Punkt bringt jedes weitere verkaufte Spiel einen Gewinn ein. Jeder Anno Titel (auch 1701) hat diesen Punkt erreicht und kann somit als Erfolgreich eingestuft werden.


15.000.000 € / 500.000 Stück = 10.000.000 € / X
X= 500.000/15.000.000*10.000.000
X (break even point)= 333.333 Stück

mit der angesprochenen break even-Prämisse, kann man also bei 150.000 Verkäufen ganz klar von einem Disaster sprechen. Ich habe es hier schon an anderen Stellen oft angesprochen: Es ist absolut sinnfrei, eine feste Verkaufszahl zu definieren, ab der ein deutsches Spiel bereits ein Erfolg sei. Die Verkaufszahlen müssen natürlich mit den Entwicklungskosten in Relation gebracht werden. Und 10 Mio. wie bei 1701 sind eben kein Pappenstiel. Und der sich daraus ergebene break even dürfte sogar weit über 333.333 Stück liegen, denn in eine solche Rechnung fließen eine ganze Reihe weiterer Faktoren ein, die den break even in die Höhe treiben. Beispielsweise hätte man die 10. Mio ja auch einfach auf Omas Sparbuch packen können. Das was dabei bis jetzt herausgekommen wäre, muss mindestens erwirtschaftet werden, sonst kann man ganz klar von einem Verlust sprechen. Schlimmer wird es, (und davon gehe ich mal aus) dass SF die 10 Mio. garnicht hatte und sie sich irgendwoher borgen musste. Trotz des 1503-Erfolges hat es nämlich zwischenzeitlich noch einen 8 Mio-Flop gegeben. Und so dürfte der 1701-Break Even Point wohl bei etwa 500.000-600.000 anzusiedeln gewesen sein.

Heruwath

Leichtmatrose

  • »Heruwath« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 18

Registrierungsdatum: 19. Mai 2008

  • Nachricht senden

11

Mittwoch, 21. Mai 2008, 16:20

@xonox:

Ich finde zwar keine Informationen über die Ankündigung von 1701 "Fluch des Drachen", aber einen Link habe ich gefunden:

http://www.goneflowers.de/archive/index.php/t-16097.html

Wie zu erkennen ist wurden bei der Ankundigung auch die Verkaufszahlen veröffentlicht. Mehr als 400.000 Stück. Wieviel es jetzt sind weiß wohl keiner.

Wenn man deine Berechnung nimmt dann wurde der break even schon damals erreicht. Außerdem wieviele deutsche Spiele kosten denn 10 mio? Bei einem Entwicklungpreis von ca. 4-5 mio würden auch 150.000 Stück reichen.

Übrigens hätte ich nicht gedacht, dass du aus einer waagen Einschätzung gleich einen Dreisatz machst :ohoh:

have fun

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Heruwath« (21. Mai 2008, 16:42)


Nemo

Vollmatrose

Beiträge: 117

Registrierungsdatum: 25. September 2006

  • Nachricht senden

12

Mittwoch, 21. Mai 2008, 17:13

<Sarkasmus>
Ein Fokusgruppentest auf annozone.de hat gezeigt, dass das Erraten von Verkaufszahlen ein besonderes Anliegen der ANNO Community ist. Deshalb werden wir die 'Spiele-Schmiede' als neuen Gebäudetyp in ANNO integrieren. In einer neuen spannenden Kampagne gilt es nun auf drei Inseln die realen Verkaufszahlen der Trilogie nachzuspielen.
</Sarkasmus> :maeh: :silly:

Vielen Dank allen Protagonisten für diesen einmaligen Schlagabtausch, dem gekonnten vermischen von Tatsachen und Meinungen sowie dem neuen Totschlagargument von Heruwath: :up:

Zitat

Wenn Anno 1503 für euch "das Spiel" gewesen ist, warum wünscht ihr euch einen neuen Teil?


Ich für meinen Teil hatte Spass mit allen drei ANNO Teilen; hier mal mehr dort mal weniger. Zurzeit ist aber klar die Zone am spannendsten! Grosses Kino :popcorn:

xonox

Meister der Annorismen

Beiträge: 915

Registrierungsdatum: 17. Juni 2003

  • Nachricht senden

13

Mittwoch, 21. Mai 2008, 18:13

Zitat

Original von Heruwath
Wie zu erkennen ist wurden bei der Ankundigung auch die Verkaufszahlen veröffentlicht. Mehr als 400.000 Stück. Wieviel es jetzt sind weiß wohl keiner.


Nochmal kurz zu solchen Zahlen: Es hat Spiele gegeben (auch deutsche), die zeitgleich mit Anno 1701 in den Charts besser platziert waren, für die weitaus geringere Verkaufszahlen veröffentlicht wurden.

Zitat

Original von Heruwath
Wenn man deine Berechnung nimmt dann wurde der break even schon damals erreicht. Außerdem wieviele deutsche Spiele kosten denn 10 mio? Bei einem Entwicklungpreis von ca. 4-5 mio würden auch 150.000 Stück reichen.
Übrigens hätte ich nicht gedacht, dass du aus einer waagen Einschätzung gleich einen Dreisatz machst


Es spricht ja erstmal nichts dagegen, Deine Angaben zum break even Point mal konkret auf 1701 herunterzurechnen. Dass Deine Angaben auf einer vagen Einschätzung beruhen, war so nicht zu erkennen. Schließlich hast Du diese Angaben gemacht, um aufzuzeigen, dass 150.000 Exemplare kein Disaster seien, sondern normale Zahlen für ein deutsches Spiel.
Aber mittlerweile weiß ich ja auch, was Du mit deutsches Spiel meinst: "Der kleine Hase geht zur Schule", "Ferien auf Onkel Ottos Bauernhof" und "Mathe lernen mit Tim". Ja, da gebe ich Dir Recht, solche deutschen Spiele sind bereits mit 150.000 Stück ein Erfolg. Allerdings reden wir hier doch über Anno 1701 oder? Also dem Spiel mit dem anvisierten internationalen Erfolg, das so wenig Vorbestellungen hatte, dass man es vom Start weg für gerade mal 35 € über die Theke wandern ließ um überhaupt halbwegs gute Chartplatzierungen zu erkaufen. Am Ende brachte das alles wenig, denn Spiele die mit einem Fünftel an Produktionskosten auskamen, wurden vollpreisig über lange Zeit sogar häufiger verkauft.

annokrat

Schatzjäger

Beiträge: 4 772

Registrierungsdatum: 15. November 2003

  • Nachricht senden

14

Mittwoch, 21. Mai 2008, 18:50

Heruwath,

"Ihr besitzt doch alle 1701 oder gibt es hier jemanden, des es sich nicht gekauft hat.
Wenn nun fast jeder, dem 1503 gefiehl sich 1701 zugelegt hat, dann sind die 1503 fans (zu denen ihr gehört) in der Verkaufzahl der 1701 Verkäufe enthalten. Die differenz zwischen 1503 und 1701 beträgt das Doppelte. Die Frage ist wieso hat die andere Hälfte der 1503 besitzer kein 1701? "

natürlich vollkommener blödsinn. schliesslich ist 1503 vom konzept her ein unerreichtes spiel, aber das release-chaos haben die meisten spieler nicht vergessen, mich inbegriffen. ich habe seither niemals mehr irgendein spiel bei release erstanden und werde das sicherlich auch so weiter praktizieren, man lernt ja aus fehlern. und mit mir die überwiegende zahl der 1503-spieler.
der grösste teil der 1503-spieler hielt sich also zurück, die übers internet informierten sowieso. ausserdem schockte die 1701-werbung dann schon: ich will ein annospiel nicht kaufen um es mit 8-jährigen mädchen, auch nicht wenn es meine enkelin sein sollte, zu spielen. ich will ein anno für erwachsene, die mindestens durchschnittlich begabt sind. die ganz überwiegende zahl der 1503-spieler hat im endeffekt kein 1701 gekauft, ich auch nicht.

zu den 3 mio für 1503: die wurden offiziel für 1503 genannt, 2 mio. für 1602. und erst vor kurzem: 300.000 für 1701, und zwar von ubi, denen es egal sein kann ob 200.000 oder 400.000.
die 400.000 wurden damals, sehr halbherzig, adi hatte sich nicht gefreut, verlautbart als wir hier in der zone über mangelhaften verkauf spekulierten. xonox und ich schätzten an hand von verschiedenen randbedingungen eine verkaufszahl von 250.000 bis 300.000 ab (januar 2007). als dann die erste unruhe bis ins sf-forum durchschlug (selbst dem letzten 1701-jubler war klar, dass 300.000 ein reinfall ist), gab sf eine einfache meldung mit den 400.000 raus, entgegen den früheren gepflogenheiten nicht mit pauken und trompeten.
jetzt wurde in einem zeitschriftenbericht von ubi 300.000 bekanntgegeben, schöne genugtuung für xonox und mich. möchte da auch anmerken, dass ich die niedrigen verkaufszahlen von s6 ganz gut abschätzte (100.000 von mir geschätzt, weniger als 150.000 von ubi angegeben).

jetzt noch der pc-games-artikel mit den 300.000 für 1701:
http://www.pcgames.de/aid,641978/Spezial…rategie/&page=1

den artikel schätze ich übrigens als äusserst bedeutend ein, weil für mich die pc-games nur für auftrags- und gefälligkeits-journalismus steht. aus dem artikel ist sicher mehr info über die zukunft von anno zu ziehen als aus allen offiziellen texten.
allerdings strotzt der artikel von unkenntniss der materie, oder vielleicht zum teil feindschaft gegenüber anno? jedenfalls ist es schon merkwürdig, dass einer, der massgeblich für bluebyte die siedlerreihe an die wand fuhr, jetzt über anno schwadroniert, natürlich vollkommen sinnfrei wenns ums game-play geht, vielleicht jedoch sehr überlegt wenn es darum geht, die annoreihe vollkommen zu zerstören.
hier macht man, nach meiner überzeugung, den bock zum gärtner. für mich stellt sich da schon die frage: kann man bei ubi wirklich so blöd sein oder steckt da was dahinter?

natürlich gibt es im deutschsprachigen raum noch die spieler, welche an anspruchsvollen aufbaustrategiespielen interessiert sind, warum sonst haben die alten siedlerspiele, 1503, patrizier2 immer noch so viele spielende anhänger? weil nichts vergleichbares nachgekommen ist. allerdings sind diese spieler recht anspruchsvoll, man kann ihnen nicht einfach irgendeinen genremix andrehen, in dem man einen traditionsreichen namen drauf klebt und von innovation schwadroniert, dabei aber deppentauglichkeit meint. siedler5, siedler6 und 1701 haben dies eindrucksvoll gezeigt.
und nochwas haben diese spiele, nach meiner überzeugung, gezeigt: genug deppen dafür findet man auch nicht.

annokrat
  anno 1503, das beste anno aller zeiten.
anno 1701, das anno für ewige anfänger.

Heruwath

Leichtmatrose

  • »Heruwath« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 18

Registrierungsdatum: 19. Mai 2008

  • Nachricht senden

15

Mittwoch, 21. Mai 2008, 19:06

@xonox:

Da haste Recht. Es gibt genug Spiele, welche sich besser verkauft haben als 1701. Bestreite ich auch gar nicht. Aber wieviele davon haben denn 10 mio gekostet. Ich glaube damals war 1701 das teuerste deutsche Spiel. Korrigiert mich wenn ich mich irre. Damit musste es sich auch öfters verkaufen. Und wenn bei dem teursten Spiel schon, sagen wir mal 300.000 Exemplare reichen um das Geld wieder einzuspielen, dann erscheint für mich 150.000 die "unterste" Grenze für einen break even zu sein. Die Spiele werden auch immer teuer. Mittlerweile ist das teuerste deutsche Spiel Crysis und verkauft sich gar nicht. Das Spiel ist gut und trotzdem nicht erfolgreich.

Ich wollte eigentlich nur darauf hinaus, dass die Verkaufzahlen nicht Aussagen wie gut ein Spiel ist. Und wenn ein Spiel "anders" umgesetzt worden wäre, gibt es auch keine Garantie, dass es dadurch erfolgreicher wird.

Mir scheint, dass hier die Meinung vorherrscht: Mehr Komplexität bei Anno = bessere Verkäufe. Oder Schlechtere Verkäufe = weniger Leute zufrieden mit dem Spiel. Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, denn ich beharre nicht auf meiner Meinung und stelle grundsätzlich ALLES in Frage.

have fun

annokrat

Schatzjäger

Beiträge: 4 772

Registrierungsdatum: 15. November 2003

  • Nachricht senden

16

Mittwoch, 21. Mai 2008, 19:37

gerade die annoreihe hat ihren verkaufserfolg aus der komplexizität gezogen.
allerdings ist der potenzielle kundenkreis eingeschränkt. ich plädiere deshalb schon seit jahren für ein deutlich nachhaltigeres marketing für die aufbaustrategie:
- ausgelegt auf zunächst höchstens 300.000 käufer
- deshalb ein prduktzyklus, der sich mindestens über 4, besser 6 jahre erstreckt.
- dazu jährlich eine ordentliche erweiterung
- höhere preise, die sich nicht am üblichen spielemist orientieren, weil ganz andere kunden erreicht werden müssen (erwachsene, deutlich über 30 bis über 70, denen egal ist ob ihr spiel 50 oder 80€ kostet, wenn es denn ihren ansprüchen genügt)

aber diese einschränkung an der potenziellen kundenzahl ist es wohl was sowohl ubi als auch sf störte. was sind 300.000 anspruchsvolle kunden gegen 10 mio anspruchslose murks-spieler, die auch noch jeden monat 12€ abdrücken? ich nenne das den wow-effekt in der spieleindustrie: alle wollen es blizzard gleich tun und auf, ich nenne es jetzt mal ganz nett, "casual-gamer-fang" gehen, um im zaster zu ersticken.
nun ja, wenn nichts sicher ist, aber das murks-anno wird kommen, ist schon in der entwicklung.
ich warne aber jetzt schon: die dummen gehen aus. ich sehe eine dummenverknappung im spielemarkt, weil sie seit jahren übermässig bedient werden und dennoch nur endlich zeit und geld haben. es gibt auch schon murksspiele, die floppten. manche murksentwickler geben sogar nur noch kostenlosen murksspielen eine chance.

im moment stellt sich die marktsituation so dar:
- anno wurde mit dem komplexen 1503 zum überflieger, sowohl spielerisch als auch wirtschaftlich.
- ganz vergleichbar stellt sich die situation für siedler2, 3, ja bis einschliesslich 4 dar.
- die primitiv-versionen von siedler und anno (s5, s6, 1701) konnten nicht annähernd an die erfolge, sowohl spielerisch als auch wirtschaftlich, anknüpfen. im gegenteil: sie wurden zu flopps (s6) und rissen sogar ihren publisher in den untergang (1701, mit vorarbeit von paraworld).
- siedler2 dng verkaufte sich besser als alle erwarteten. aus einem geburtagsscherz wurde eine erfolgsgeschichte mit der sich s6 nicht messen kann.
- jetzt versucht es ubi mit einer fortsetzung von s2.

daraus leite ich ab:
- aufbaustrategie deppentauglich zu machen, bringt keinen erfolg. man verliert die stammkunden und gewinnt noch lange nicht genug deppen.

aber das bedeutet natürlich noch nicht zwangsläufig, dass ein 1503-nachfolger sich erfolgreich verkaufen muss, die ereignisse der letzten jahre lassen dies jedoch sehr wahrscheinlich erscheinen.

ein ganz wichtiger prüfstein wird der s2-nachfolger sein. ich bin überzeugt: wenn funatics tatsächlich ein siedlerspiel anbietet, wird es einen erfolg haben.
wenn dem so sein sollte, dann wären tatsächlich die einfachen gleichungen "primitiv = misserfolg", "komplex = erfolg" erfüllt.
aber das bleibt halt noch abzuwarten.

annokrat
  anno 1503, das beste anno aller zeiten.
anno 1701, das anno für ewige anfänger.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »annokrat« (21. Mai 2008, 19:41)


Larnak

Schatzjäger

Beiträge: 3 158

Registrierungsdatum: 28. Februar 2008

  • Nachricht senden

17

Mittwoch, 21. Mai 2008, 19:52

"(erwachsene, deutlich über 30 bis über 70, denen egal ist ob ihr spiel 50 oder 80€ kostet, wenn es denn ihren ansprüchen genügt)"

Na, das fänd ich jetzt aber doof ;)

"
aber diese einschränkung an der potenziellen kundenzahl ist es wohl was sowohl ubi als auch sf störte. was sind 300.000 anspruchsvolle kunden gegen 10 mio anspruchslose murks-spieler, die auch noch jeden monat 12€ abdrücken? ich nenne das den wow-effekt in der spieleindustrie: alle wollen es blizzard gleich tun und auf, ich nenne es jetzt mal ganz nett, "casual-gamer-fang" gehen, um im zaster zu ersticken."

Das lustige bei der Strategie ist ja, das Blizzard alles andere als casual-gamer bedient. Klar, die probieren WoW auch mal aus, aber die meisten davon springen nach einigen Monaten wieder ab. Für solche Leute braucht das Spiel einfach zu viel Zeit, denn wenn man nicht genug Zeit investiert, kriegt man schlechte Ausrüstung, und wenn man schlechte Ausrüstung hat, macht's halt keinen Spaß :D
(Nachträglicher Einschub: Blizzard schafft es vielmehr, die nicht-casuals, die bisher nicht wussten, dass sie KEINE casuals sind, dazu zu bringen, die ihnen zur Verfügung stehende Zeit für ein PC-Spiel zu nutzen, was sie vorher nicht getan hätten. Da die Herausforderung an das Wissen (neudeutsch: skill) und an die Zeit so langsam ansteigen, dass es kaum bemerkt wird.)
Ich glaube daher auch, dass das Bestreben der Entwickler kein Nachahmen von Blizzard ist, zumindest nicht direkt. Was sie wohl sicher alle nachmachen wollen, ist der Erfolg. Nur kaum einer hats geschafft, Einsteigerfreundlichkeit so brillant mit Komplexität zu vermischen wie WoW.
Das ist wohl das, was meiner Meinung nach von den Anno Entwicklern und vielen anderen Übersehen wird oder zumindest nicht umgesetzt wird: Ein Spiel, was sowohl einsteigerfreundlich ist, aber trotzdem die nötige Komplexität aufweist. Um das mal auf Anno zu beziehen: Die Einsteigerfreundlichkeit von 1701 lässt tatsächlich noch zu wünschen übrig, viele, die Anno "neu" entdecken, kommen damit zuerst mal nur schwer zurecht. Auf der anderen Seite fehlt aber auch der Anspruch, Profis auf Dauer zu motivieren. Wenn man aber beides verbinden kann, lehrt man die "Anfänger", mit dem Spiel umzugehen und bietet den Profis genug Herausforderungen, damits nicht langweilig wird.
Wenn man also eine schleichende Lernkurve einbaut, die nicht genommen werden MUSS, aber kann, dann lehrt man die "Anno-noobs" ganz langsam, mit dem komplexen System zurechtzukommen und kann gleichzeitig von Anfang an den richtigen Anspruch an die "alten Hasen" stellen.
So kann man auch leicht die "Anfänger" zu "Profis" machen, denn wer erstmal Spaß daran findet, will auch alles sehen, was es im Spiel zu entdecken gibt. So funktioniert WoW (zum Teil), warum sollte das bei Anno nicht gehen? Wie sagt man so schön, leicht zu lernen, schwer zu meistern.
Eine kleine Idee dazu wären z.B. viele Dinge, die standardmäßig automatisiert ablaufen, bei Bedarf aber manuell gelöst werden können und dann, wenn man sie manuell löst, höhere Effizienz/ höheren Nutzen aufweisen. Bei 1503 war so etwas z.B. die Handelsroutenwegpunkte

"ich warne aber jetzt schon: die dummen gehen aus. ich sehe eine dummenverknappung im spielemarkt, weil sie seit jahren übermässig bedient werden und dennoch nur endlich zeit und geld haben." Schöner Satz :D

@ Annokrats Rest: 100% Zustimmung :)

PS: <3 Patrizier 2 :fleh:

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Larnak« (21. Mai 2008, 19:58)


annokrat

Schatzjäger

Beiträge: 4 772

Registrierungsdatum: 15. November 2003

  • Nachricht senden

18

Mittwoch, 21. Mai 2008, 20:16

Larnak,
jetzt mach aber mahl halblang! wow ist DAS deppenspiel schlechthin. genau darauf beruht der wow-erfolg. da ist nichts komplex.

blizzard nahm damals eine spielidee, die in asien, speziell korea, ihre fans gefunden hatte, und primitivierte diese, so dass das spiel praktisch von jedem deppen gespielt werden kann. die damaligen murksspiele stagnierten ja deshalbb bei 100.000 bis 500.000 spielern, weil viele sehr schnell überfordert waren.
dann noch eine für damalige zeiten schöne grafik, und fertig war der erfolg.

nebenbei: ich bin überzeugt, dass das wesentliche spielelement der murksspiele zwingend auf dem auslösen von abhängigkeit (spielsucht) bei den spielern beruht.
einmal durch immer weiter fortschreitende levels, zum anderen auch durch einen gruppenzwang in der gilde, fraktion oder wie die spielerzusammenschlüsse gerade heissen mögen.
und mit welchen menschen kann man da seine ziele voraussichtlich am leichtesten erreichen? ich nehme an, je dümmer, umso beeinflussbarer, deshalb das marketingkonzept "dumme spiele für dumme spieler", welches, nach meiner überzeugung, ganz deutlich in wow zum ausdruck kommt.

ich bin überzeugt: einsteigerfreundlichkeit und komplexizität sind nicht unter einen hut zu bringen.
und spieler, die einsteigerfreundlichkeit suchen, haben nichts gemein mit spielern, die aufbaustrategie, welche zwangsläufig komplex ist, schätzen.

annokrat
  anno 1503, das beste anno aller zeiten.
anno 1701, das anno für ewige anfänger.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »annokrat« (21. Mai 2008, 20:18)


Zomby Woof

Meereskenner

Beiträge: 698

Registrierungsdatum: 19. Mai 2003

  • Nachricht senden

19

Mittwoch, 21. Mai 2008, 20:33

Zitat

Original von Heruwath
Mir scheint, dass hier die Meinung vorherrscht: Mehr Komplexität bei Anno = bessere Verkäufe.

Naja, zumindest hat mehr Komplexität bei 1503 nicht geschadet und weniger Komplexität hat 1701 nicht zum Überflieger werden lassen ;)

Ich möchte mal kurz die Annogeschichte aus meiner Sicht zusammenfassen (gähnt da jemand? :keule: :D ), um zu zeigen, welches Potential da möglicherweise brachliegt.

Mit 1602 gelang ein spektakulärer Erfolg und zwar auch auf dem internationalen Sektor, die Statistik für das Sunflowersforum aus dem Jahre 2002 besagt, dass von 782 aktiven Usern, deren Nationalität bekannt war, 308 aus Deutschland kamen. Der Rest aus dem Ausland, davon allein 290 US-Amerikaner. Ich denke zwar auch, dass Nordamerikaner eher ihre Probleme mit Wirtschaftssimulationen und Aufbauspielen haben, aber es kann auch anders gehen...

Die Vorfreude auf 1503 war groß und so erlebte das im Jahre 2001 eröffnete offizielle 1503-Forum einen Ansturm, bis zum Ende im August 2007 haben sich dort über 81 000 User registriert. Zum Vergleich: in den anderen Sunflowersforen gab es vor dem Release von 1701 gut 23 000 registrierte User, diese Zahl hat sich nach dem Release bis zum Ende auch dieser Foren auf gerade mal knapp 30 000 erhöht - und da ging es ja auch noch um andere Spiele wie Knights of Honor oder Paraworld.
Wenn man in Betracht zieht, dass sich nur ein verschwindend geringer Bruchteil der Spieler überhaupt jemals in ein Forum verirrt, lässt für mich die Zahl von 81 000 erahnen, welche Zahl an tatsächlichen Spielern da möglicherweise unterwegs war...

Sehr bald jedoch begann das Desaster, der Tiger ist zu kurz gesprungen. Fehlende Man- und Womanpower verhinderten, dass ein ausgereiftes Produkt den Markt erreichte, Aufstände wegen fehlendem Editor und MP etc, muss ich wohl nicht alles wiederholen.
Wahrscheinlich wurden auch handwerkliche Fehler gemacht, kann ich aber nicht beurteilen.
So wurde ein beträchtlicher Teil der Community vergrault, den internationalen Teil ließ man hängen, dass 1503-Addon schaffte es schon nicht mehr auf den nordamerikanischen Markt. Trotzdem gaben einige Unentwegte nicht auf, besorgten sich die UK-Version und brachten diese mittels eines kleinen Eingriffs in der registry auch zum Laufen.

1701 schaffte es leider nicht, das Schrumpfen der Community aufzuhalten, ein paar Unentwegte tummeln sich bei Ubisoft, hier in der Annozone oder in anderen versprengten Zirkeln, die internationale Community ist praktisch nicht mehr existent.
Es gilt, das Potential wieder zu aktivieren. So groß, wie es einmal war, ist es vielleicht nicht mehr, aber ich denke, da wäre noch einiges möglich. Der Weg, der mit 1701 eingeschlagen wurde, scheint mir dazu aber nicht der ideale zu sein. Es wurden viele neue Mitglieder gewonnen, aber noch viel mehr Stammkundschaft vergrault. Der Spagat, durch einen kleinen gemeinsamen Nenner möglichst viele Zielgruppen anzusprechen, führt nur zu einer Muskelzerrung.

1701 bietet einiges, was wir an 1503 vermisst haben, technisch relativ ausgereift, Editor und Multiplayer, aber das ganze leider auf ziemlich schmaler Basis, so dass es auch wieder unbefriedigend bleibt. Umfang und Komplexität eines 1503 gepaart mit einigen Features aus 1701, das wäre was, wo ich wahrscheinlich mit der Zunge schnalzen könnte.
  Zomby Woof

Larnak

Schatzjäger

Beiträge: 3 158

Registrierungsdatum: 28. Februar 2008

  • Nachricht senden

20

Mittwoch, 21. Mai 2008, 20:50

Mal kurz OT:

"Larnak,
jetzt mach aber mahl halblang! wow ist DAS deppenspiel schlechthin. genau darauf beruht der wow-erfolg. da ist nichts komplex."

Wenn du keine Ahnung von etwas hast, solltest du dir darüber kein vorschnelles Urteil bilden.

Du kannst meinetwegen viel über WoW sagen, dass es süchtig mache, zu teuer sei, Freunde vertreibe, psychische Probleme fördere oder was auch immer, das hat sicher alles irgendwo seine Begründung. Aber eins ist WoW nicht: Ein Spiel für Deppen. Soetwas KANN nur jemand sagen, der sich nie richtig damit beschäftigt hat. Klar, es gibt da sicher auch Deppen, aber die kommen garantiert nicht weit und sind schneller wieder weg, als man gucken kann.

Schau dir z.B. mal die Seite im Speziellen oder das Wiki im Ganzen an und sag mir, was daran nicht komplex ist?
Von den vielen Dingen, um die man sich kümmern muss, wenn man eine erfolgreiche Gilde aufbauen möchte mal ganz zu schweigen.

Das wollte ich nur mal klarstellen. Wenn du dazu noch was sagen möchtest am Besten per PM, sonst geht's doch ein wenig am Thema vorbei.

@ Topic: "Umfang und Komplexität eines 1503 gepaart mit einigen Features aus 1701, das wäre was, wo ich wahrscheinlich mit der Zunge schnalzen könnte."

So gehts mir auch. Und ich glaube, so ein Anno muss keine Einsteiger verscheuchen, man muss es nur intelligent aufbauen, sodass für alle eine vernünftige Herausforderung da ist. 1701 macht das ja schon, nur leider überhaupt nicht im wirtschaftlichen Bereich, sondern nur im militärischen.

Ich denke man KANN Einsteigerfreundlichkeit und Komplexität sehr wohl verbinden, z.B. einfach mit einer langsam steigenden Lernkurve, die sich leicht umgehen lässt oder eben optionale Funktionen. Man muss es nur wollen (und genug Zeit haben...), dann geht's auch.

Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von »Larnak« (21. Mai 2008, 21:01)