Überraschung, Überraschung, da hat dat kleine Lenchen gestern Musikgeschichte geschrieben.
Die Analysten werden uns in den nächsten Tagen sicherlich mit Erklärungen überhäufen, warum es zu diesem überaus deutlichen Erfolg gekommen ist.
Für mich ist es schlicht und einfach Lena selber. Eine Amateurin ohne Gesangsausbildung, aber beeindruckendem Talent.
Neben dem Amateurbonus fällt sie auch noch in die Kategorie everybody's darling und das sogar in internationaler Sicht. Denn sie zeigt nicht die typschen Eigenschaften, die uns Deutsche im Ausland so "beliebt" machen, nämlich Überheblichkeit und Perfektionismus. Stattdessen überrascht sie mit einer erfrischenden Schlagfertigkeit und zeigt auch einmal Schwächen. Ein aalglatter Profi mit stereotypen Antworten und Attitüde hätte niemals diese Wirkung erzielt.
Gut, ein Teil des Erfolges dürfte auch ihrem unfreiwilligem Werbefilmchen zuzuschreiben sein, das da urplötzlich aufgetaucht ist. In Spanien soll sie ja mehr durch ihre sekundären Geschlechtsmerkmale bekannt geworden sein und als durch ihren Song.
Glück für Lena, als die Veranstaltung noch Grand Prix hieß, wäre sie wegen dieses Filmchens wohl disqualifiziert worden.
Aber ich will die Leistung von Stefan Raab und seinem Team nicht schmäleren. Ohne ihn gäbe es diesen Erfolg nicht. Es ist schon eine Kunst aus 300 Kompositionen den einen Titel herauszusuchen, der Gewinner-Potential hat. Mit einem so klaren Sieg hatte er damals wohl selber nicht gerechnet. Und man kann ja über Raab sagen was man will, durch ihn hat Lena sehr gute Chancen kein One-Hit-Wonder zu werden.
Siehe Max Mutzke und Stefanie Heinzmann.
Was die Moderation beim Contest 2011 angeht, so bin ich der Meinung, dass die wohl jemand übernimmt, der tatsächlich mehrere Sprachen spricht und nicht nur so tut, als ob er sie behersche. Als Pausenclown wäre HaPe natürlich nicht verkehrt.
Ansonsten geht mir der Nationalpatriotismus bei dieser Veranstaltung gehörig auf die Nerven.