Verlassen schaukelt der Kahn in der stillen Winternacht. Selbst die hartgesottensten Bewohner haben sich aufgrund der giftig wabernden Schwaden aus Amelies Heringsfaß inzwischen eine Bleibe auf dem Festland gesucht. Alle? Nein. Den Eichkater haben die Dämpfe im Winterschlaf überrascht, so daß er in eine Art Koma fiel.
Kaum an Deck angekommen, zieht die Wetterhex schleunigst ein kleines Fläschchen aus ihrer Tasche, beträufelt mit etwas Pfefferminzöl ihren Schal und zieht sich diesen über die Nase.
Das muß reichen gegen den Gestank. Ich hab zu tun.
Achtern steigt sie die Stufen zur Messe hinab, zögert, lässt dann ihre Petroleumlampe auf der Treppe stehen.
Weiß man, was mit dem Zeug passieren kann in geschlossenen Räumen?
Die Tür zur Messe lässt sie hinter sich offen, tapert im fahlen Licht zum Tisch, zieht die Schublade auf und kramt darin herum.
Offenbar erfolglos, denn nun hängt sie kurzerhand die Lade aus und nimmt sie mit nach draußen, wo ihre Lampe steht. Zwischen Kerzenresten, Bleistiftstummeln und angelaufenen Serviettenringen findet sie schließlich, wonach sie sucht: einen kleinen Schlüssel.
Die Schublade hängt sie wieder ein, mit dem Schlüssel öffnet sie eine schmale, in die Wand eingelassene Vitrine. Holt aus ihrer Kitteltasche einen kleinen goldenen Pokal, reibt mit dem Zipfel ihrer Schürze nochmal drüber und schiebt ihn dann hinter den anderen Tinnef, damit die Aufschrift "Öffi SSC 2o12" nicht gleich jedem in's Auge sticht.
Die Vitrine wird wieder sorgfältig verschlossen und der Schlüssel in der Schublade versenkt.