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Zomby Woof

Meereskenner

Beiträge: 698

Registrierungsdatum: 19. Mai 2003

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21

Donnerstag, 15. März 2007, 15:14

Naja, ein weiterer "Meilenstein" auf dem Weg in die Rund-um-die-Uhr-Gesellschaft. Brauche ich nicht und finde ich auch nicht gut, aber das interessiert in der großen, weiten und globalisierten Welt nun wirklich keinen. Einkaufen ist für mich eh nur lästige Pflichtübung, damit versaue ich mir nicht auch noch den Abend und schon gar nicht das Wochenende.
Ich finde es traurig, dass es offensichtlich haufenweise Menschen gibt, die es nicht schaffen, Mo-Fr zwischen 9 und 20 Uhr sowie Sa zwischen 10 und 16 Uhr einzukaufen.
Manche sind wohl einfach nur unorganisiert, viele haben aber tatsächlich zu wenig Zeit. So ein Leben möchte ich nicht führen und muss ich glücklicherweise auch (noch) nicht - die Schlinge zieht sich schon enger :evil:

Ich stelle fest, dass ich von Jahr zu Jahr altmodischer werde, wenn mir das mal einer vor 20 Jahren gesagt hätte :g:

P.S.: [klugscheißmodus] der Affe war nicht die Grundlage für den Menschen (obwohl man's oft glauben möchte) [/klugscheißmodus] ;)
  Zomby Woof

22

Samstag, 18. April 2009, 19:59

Wunderbar, toll

Ich krame jetzt diesen Thread heraus, weil.

---> Der in unserem Dorfe ansässige Diskounter Plus, nicht mehr existiert und von einer anderen Kette übernommen wurde.

Resultat längere Öffnungszeiten:

Offene Streichkäseverpackungen, offener tropfender Joghurt im Regal, nur noch eine Sorte an Studentenfutter etc, welkes Gemüse... :evil:

Diese Sache wird weitergehen, da die privaten und unabhängigen Läden bald nur noch in Großstädten zu finden sind, die Landbevölkerung wird abgefüttert wie eine Sau! :maeh:

Mitschuldig ist hier auf jedem Falle das neue Ladenschlußgesetz, seit dem sind die Haie noch fetter geworden und der Rest verschwunden.

Man sollte denen aus Protest auf die Kasse kotzen! :maeh:
  Höflichkeit ist die höchste Form der Verachtung!

Robbie47

Meereskenner

Beiträge: 809

Registrierungsdatum: 12. September 2003

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23

Sonntag, 19. April 2009, 00:09

Naja, das Ladenschlußgesetz ist da nicht unbedingt der Schuldige. Es gibt Länder, die völlig ohne so etwas auskommen, und auch dort schließen die Geschäfte je nach Branche, Lage oder eigenem Gusto ihre Pforten wann immer es ihnen richtig erscheint.
Das Sterben des Lebensmitteleinzelhandels hat der Verbraucher selbst verursacht. So ein Laden im Dorf, im Viertel oder in der Straße ist ja ganz praktisch. Mit den Preisen der Branchengroßen und der Discounter kann der aber nicht mithalten.

Solange Tante Emma genug Umsatz macht existiert der Laden und ist oft auch ein geselliges Mittelpunkt im Viertel. So wie aber - Geiz ist bekanntlich geil - die Leute aus dem Viertel oder aus dem Dorf ihre Einkäufe weitestgehend bei Aldi, Lidl, Real und co erledigen und bei Tante Emma nur noch mal drei Scheiben Käse fürs Frühstück und das auf der Einkaufsliste fehlende Pfund Zucker holen, muss der Laden über kurz oder lang schließen, denn das trägt sich nicht.
Hinterher ist dann die Aufregung groß.

Als ich noch klein war und mein Vater, der gerne bastelte an Motorrad, Radiogerät oder was immer es sonst noch zu reparieren gab, zu irgendeinen der damals an jede Ecke gelegenen Eisenwarenhändler, Fahrradhändler, Radio- und Fernsehhändler oder was auch immer ging, bekam er immer auf jede Frage eine freundliche und fachlich fundierte Antwort. Ganz billig waren die Sachen allerdings nicht, jedes Teil hatte seinen Preis. Dann kamen Baumärkte und andere Großanbieter. Die sind meistens zwar billiger, aber finde dort mal einen Fachmann...

Fachverkäufer war früher ein angesehener Beruf, sie waren sehr kompetent, ordentlich bezahlt und wussten meistens auf Anhieb welche Hosengröße passen würde oder welches Ersatzteil man wirklich brachte.
Heutzutage findet man sie immer seltener und steht ratlos im Geschäft herum.
Am falschen Ende zu sparen ist halt nicht wirklich optimal...
  ....Gruß ,Robbie

_________________
.... Anno 1602
.... Das Original
_________________

24

Sonntag, 19. April 2009, 00:31

Fachverkäufer ist auch heute noch angesehen, zum Glück.

Nunja, der Vergleich mit anderen Ländern hinkt. Man sollte nicht vergessen, dass wir schon ewig Ladenschlussgesetze hatten und sich deshalb gewiss ein völlig anderer Mix aus Geschäften und auch teilweise ein völlig anderes Lebensgefühl entwickelt hat.

Beispiel Spanien / Mittelmeerraum: Mittags ist es zu heiss, die Läden werden geschlossen.
1. Die Kunden machen es mit, da sie es gewohnt sind, ihnen ist zudem auch heiss
2. Der Verkäufer hat eine Mittagsbeschäftigung, welche sich schon lange in der Kultur der Mittelmeerländer gefestigt hat, selbst das Fernsehen ist darauf eingestellt.
3. Man geht abends shoppen und geniest die kühle Brise

Beispiel Deutschland: Der Verkäufer kann den Laden nicht schließen. Ein Mittägliches Schläferchen geht nicht, da stets Kunden vor der Tür hocken.

1. Die Kunden machen es also nicht mit!
2. Der Verkäufer hätte keine Mittagsbeschäftigung, selbst im Fernsehen läuft nur Trash
3. Abends kommen die Dosenbiertrinker und andere Kreaturen der Nacht. Verkäuferinnen benötigen Pfefferspray und ähnliches... Die Hauptgruppe an Käufern bleibt fort, da sie es nicht gewohnt sind.



Auch wenn der Threadtitel schon zwei Jahre alt ist, ich verstehe diesen Blödsinn nicht.


Allein schon die Tatsache, dass der nun versiffte Laden von dem selben Team bewerkelt wurde, welches vorher alles sauber hatte, ist bedenklich.

Prinzip innere Kündigung ----> Diese Leute akzeptieren ihren Job nicht mehr.

Kann auch daran liegen, dass sie nichts mehr schaffen, da zum Aufräumen der "dritte Mann" fehlt, welcher nun die Spätschicht macht.
  Höflichkeit ist die höchste Form der Verachtung!

Admiral Drake

Schatzjäger

Beiträge: 2 698

Registrierungsdatum: 3. November 2004

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25

Sonntag, 19. April 2009, 07:22

Ich würde es nicht ganz so drastisch formulieren. Die Verlängerung der Öffnungszeiten alleine erklärt nicht, warum der Laden versifft ist. Und die Abschaffung einer festen Regelung erklärt nicht, warum fast alle Leute dieses billige Fertigfutter kaufen.
Discount heisst eben so billig wie möglich, also wenig Personal, Ware von der Palette und gammeliges Gemüse, weil das Zeug irgendwo aus einem Zentrallager kommt und nur einmal pro Woche angeliefert wird. In vielen Dörfern im Hunsrück gibt es übrigens inzwischen gar keine Geschäfte mehr. Da hält sich scheinbar nicht mal ein Billig-Laden.

Aber wie sieht die Lösung aus ?
  Nur wer nichts tut, macht auch keine Fehler. Nicht meckern, sondern anpacken !

26

Sonntag, 19. April 2009, 09:34

Die Lösung liegt wohl in einer Kultur des Boykottierens nicht passender Dinge, andere Völker bekommen dies schließlich hin, lediglich die Deutschen scheinbar nicht.

Warum muss DSDS, Topmodel und Big Brother im Fernsehen gesehen werden und dies obwohl alle motzen? Weil wir soetwas nicht boykottieren und lieber die Dummheit anderer begaffen.

Warum ist eine Tageszeitung, welche nicht verurteile Straftäter, oder solche deren Schuld noch nicht feststeht, schon im vornherein einer Hetzkampagne aussetzt, Marktführer?
Weil wir soetwas nicht boykottieren! Erst wenn man selbst "Der böse Tomatenhändler mit dem welken Gemüse" ist und man täglich in den Schlagzeilen steht, wird begriffen, wie dieses Drecksblatt die Menschen verhetzt.

Warum funktionieren Billigläden?
Weil wir mit "Geiz ist Geil" besudelt werden, weil wir solche nicht boykottieren, welche uns welken Fraß anbieten, Rechner mit Vista verkaufen und Blumenzwiebeln mit Botrytis andrehen.

Dieses (ich boykottiere nicht) Verhalten hat in Deutschland und Österreich einen sehr ernsten politischen Hintergrund. Da die Nazis zum Boykott jüdischer Läden aufriefen, letztendlich sogar zwangen, scheint bei einigen Menschen das allgemeine Thema Boykottieren ein Tabu Thema geworden zu sein.

Ich habe keine Ahnung wie man diese Sache nun wirklich angehen soll, denn leider hat man
noch einen anderen gesellschaftlichen Fehler.

-----> Man erkennt nicht, dass zwischen schlechten Händlern auch manchmal gute Händler stecken und verurteilt pauschal und boykottiert ohne nachzudenken die falschen.
"Keine Waren aus Fernost" ---> welch Quatsch!


Die Devise heißt wohl: Hirn einschalten!
In Fachgeschäfte gehen, diese unterstützen! Billig ist zu teuer, wenn man doppelt kaufen muss! Wegezeiten mit einrechnen, etc.

Back to topic:
:g:
Über 50 Jahre lang verkaufte man zwischen 9:00Uhr und 18:30 und Niemand ist verhungert!
:g:
  Höflichkeit ist die höchste Form der Verachtung!

Larnak

Schatzjäger

Beiträge: 3 158

Registrierungsdatum: 28. Februar 2008

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27

Sonntag, 19. April 2009, 13:49

Mh, ich hab das Boykottieren moderner Geschäftsideen noch nie mit so alten Geschichten in Verbindung gebracht... kann mir gar nicht vorstellen, dass das ein Grund dafür sein sollte.

Ich glaube eher, dass es zu wenige Menschen stört. Wenn sich wirklich ein Großteil der Menschen stören würde, wäre so ein Boykott gar kein Problem.

Aber du sagst es ja teilweise schon selbst:

- Billigläden: Geiz ist eben geil, auch superreiche Hausfrauen kaufen bei Aldi.
- DSDS & Co: Frag mal unter "Jungvolk" herum, ob die DSDS gucken und warum, hat die Seminarleiterin auf meinem letzten FSJ-Seminar gemacht, sie hatte eine Wette abgeschlossen. Tja, was kam raus? Fast alle hatten es schonmal gesehen und immer noch ein Großteil gab an, es immer wieder zu schauen, zumindest diese komische Eröffnungssendung, weil es "die beste Comedy der Welt" ist. Tja...
Das gilt für ähnliche Sendungen eben genauso.
- Tageszeitung: Wieder das gleiche. Viele, die diese Zeitung lesen, geben an, es aus Spaß zu tun.

Und solange Geiz geil ist und solange man sich gerne am Schaden anderer Leute erfreut wird es für soetwas auch nie einen Boykott geben können.

Aber ob das Ladenschlussgesetz dafür jetzt so unbedingt verantwortlich ist... mitverantwortlich wohl schon, aber die Entwicklung gäbe es auch ohne dieses Gesetz.

Ich denke das Ladenschlussgesetz ist nur eine logische Folge aus der sowieso schon existierenden Entwicklung und weniger Ursache.