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Leif Erickson

Boardsmutje

  • »Leif Erickson« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 938

Registrierungsdatum: 2. September 2009

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Mittwoch, 14. Mai 2014, 13:39

Das PVÜ-System

Hallo zusammen,

ich habe Anno 1404 auch mal wieder hervorgeholt und fleißig die Wirtschaft aufgebaut. In der aktuellen Partie habe ich es mit Giovanni di Mercante zu tun, der mittlerweile dem verflossenen Ruhm seines Handelsimperiums nachtrauert.
ABer was soll jetzt dieses PVÜ-System sein?
Produktion-Verbrauch-Überschuss
Gebraucht werden dafür drei Inseln, möglichst nahe beieinander liegend.
Auf der Produktionsinsel wird produziert, logisch, dann wird alles zur Wohninsel geliefert, wo es verbraucht wird. Irgendwann hat man zu viel produziert und der Überschuss landet auf einer dritten Insel. Dort sollte es keine Produktionsketten und keine Verbraucher für die so angelieferten waren geben. Beispiel:
Nordwestlich meiner Hauptinsel (sie steht für das V in Verbrauch) liegt eine Insel mit den Fruchtbarkeiten Most und Hanf. Hier produziere ich Most und Leinenkutten, diese Insel steht für das P in der Most-Kutten-Kette. Nennen wir sie P1, wei es eine weitere Produktionsinsel geben wird.
Nordöstlich meiner Wohninsel V liegt eine Insel mit den Fruchtbarkeiten Getreide und Kräuter. Die steht für das Ü in der Most-Kutten-Kette, also Ü1. Gleichzeitig werden hier Brot und Bier produziert, nach V geschippert und der Überschuss landet auf der Insel mit der Most+Hanf Fruchtbarkeit. Für die Brot-Bier-Kette ist das P2 und die Most-Hanf-Insel ist für diese Kette Ü2
Schön, jetzt habe ich Verbrauch und Überschuss getrennt.
Ich könnte natürlich auch den Überschuss direkt zum Lord bringen und verkaufen. Es kann aber gut sein, dass dadurch die Route zu lang wird, das Versorgungsschiff soll ja möglichst oft anlegen. Außerdem ist es akut gefährdet, falls der Hafen des Lords mal wieder blockiert wird.
Ich könnte den Überschuss direkt auf der jeweiligen Ü-Insel verkaufen und Zöllner einsetzen, welche die dort produzierten Güter eintreiben. Dann ist aber kein Platz mehr für Produktionssteigernde Items, die wahrscheinlich mehr bringen, als gelegentliche Zolleinnahmen.
Also erkläre ich eine kleine Insel zur Handelsinsel und baue dort ein Kontor mit vielen Anlegestellen, denn nur am Hauptkontor legt die Kundschaft an. Lagerhäuser kommen dazu, eventuell eine Speicherstadt und Zöllner für alles, was gerade knapp ist, werden eingesetzt.
Eine Handelsroute fährt zunächst nach Ü1, lädt Most und Leinenkutten ein, dann geht es weiter nach Ü2, wo Brot und Bier geladen werden. Das alles landet auf der Handelsinsel und eventuell später beim Lord, um den Überschuss vom Überschuss loszuwerden.
Jetzt kann ich hier Zöllner einsetzen, die Orientwaren, Baustoffe oder Waffen von den Handelspartnern eintreiben. Es sollten die Waren von Zöllnern eingetrieben werden, die auf der Handelsinsel nicht verkauft werden, damit das System nicht durcheinander kommt und möglichst wenig Zollware im Hafenbecken herumschwimmt.
Wenn für den Orient das gleiche System besteht, könnte ich zum Beispiel Teppiche als Zollware einsammeln und zur Produktionsinsel für Auslegeware schippern.
Wenn meine Bevölkerung wächst, werden bestimmte Waren auf der Handelsinsel knapp und deren Produktion muss ausgebaut werden. Entstehen dabei wieder Überschüsse, gehen sie automatisch in den Handel.
Das erfordert natürlich eine Menge Schiffe, aber wenn die Partie etwas weiter fortgeschritten ist, hat man davon mehr als genug. Es gibt sie als Questbelohnungen oder man kann Flaggschiffe vom Computergegner klauen, mein liebster Zeitvertreib beim Warten auf die Fertigstellung einer Speicherstadt. Außerdem gibt es genug Items, um Schiffe mit zwei Item-Slots umsonst herumfahren zu lassen.
Ich habe in der aktuellen Partie vier Handelsinseln. Auf der einen werden Nordwaren verkauft, also alles, was Bauern, Bürger, Patrizier und Adlige gern haben, auf der zweiten werden Baustoffe und Waffen verkauft. Es gibt eine Route Aufbau mit zwei Schiffen, die beginnt auf der Produktionsinsel für Baustoffe, läuft die jeweils aktuelle Baustelle an und endet auf der Handelsinsel für Baustoffe. Eine weitere Route versorgt Militärstützpunkte mit Waffen, Kriegsmaschinen, Kannonen und Proviant. Außer Proviant wird der Rest auf der Handelsinsel für Baustoffe und Waffen ausgeladen.
Auf einer dritten Insel verkaufe ich Zwischenwaren wie Eisen, Messing, Seile, Kerzen usw.
Die vierte Insel schließlich verkauft Orientwaren.
Im Moment baue ich die Produktion und Logistik für den Verkauf der Zwischenwaren nach dem PVÜ-System um.
Nebenbei halte ich mir Giovanni vom Leibe, der aber immer wieder zerknirscht meine Vormachtstellung anerkennen muss. Seine drei letzten Tributforderungen endeten in Kriegen, bei denen er um Frieden nachgesucht hat. Jetzt fragt er nicht mehr nach Geld und muss seine enormen Ausgaben selbst schultern. Ich will ihn mir aber als unfreiwilligen Flaggschiff-Lieferanten erhalten.
Kaiserdom und Sultansmoschee sind gebaut und das oben beschriebene Handelssystem kann ein Defizit von vier bis füntausend Goldstücken mehr als ausgleichen.

Gruß
Leif E.
  Ich! Werde! Nicht! Singen!