Demo auf der neuesten PC Games - Tutorial und eine Mission. Hab's gestern mal angespielt, die Mission steht kurz vor der finalen Schlacht
Schneller Ersteindruck: hat wirklich praktisch nichts mehr mit den bekannten "Siedlern" zu tun, geht eindeutig Richtung Age of Empires.
Warenkreisläufe sind deutlich abgespeckt, es gibt nur noch 5 Materialien: Holz, Stein, Lehm, Eisen und Schwefel, werden zum Bauen, Forschen, Upgraden und Einheiten ausbilden benötigt.
Ressourcen gibt's in zwei verschiedenen "Ausführungen":
1. liegen sie verteilt in der Landschaft rum und können durch Leibeigene (Rekrutierung in der Burg) abgebaut werden.
2. sind in der Landschaft Erz/Schwefelschächte und Steinbrüche verteilt, die mittels Minen (gebaut von Leibeigenen) erschlossen werden und von Bergleuten bewirtschaftet werden.
Methode 1. ist unrentabel: die Ressourcenmenge ist deutlich geringer und die Leibeigenen arbeiten nicht so effektiv.
Die Effektivität kann durch Gebäude wie Ziegelhütte, Schmiede oder Steinmetz erhöht werden, wobei diese Betriebe keine neuen Produkte herstellen. Die Ziegelhütte produziert so z.B. keine Ziegel, sondern erhöht nur den Output an Lehm.
Die Bergleute sowie alle anderen speziellen Arbeiter werden automatisch im Dorfzentrum generiert; sobald das entsprechende Gebäude errichtet wird strömen sie aus dem Dorfzentrum und besetzen ihren Betrieb. Diese Arbeiter brauchen ein Dach über dem Kopf und Nahrung. Dafür gibt's Wohnhäuser in verschiedenen Ausbaustufen und den Bauernhof. Der Bauernhof produziert nicht nur die Nahrung sondern fungiert gleichzeitig als eine Art "Restaurant", d.h. die Arbeiter gehen bei Bedarf einfach in den Bauernhof und kommen gestärkt wieder raus. (Enttäuschend hier z .B. dass der Bauer nichtmal Felder anlegt und irgendwann erntet, es kräuselt dezenter Rauch aus dem Kamin, das war's an Aktivität).
Es werden keine Träger mehr benötigt, die Materialien landen direkt in einem "virtuellen" Lager, wenn also die Leibeigenen fleißig den Wald abholzen werden keine Stämme transportiert sondern die Menge wird gleich dem "Holzkonto" gut geschrieben. Nur die Arbeiter der weiterverarbeitenden Betriebe laufen zu den Minen oder der Burg (die, wenn ich es richtig gesehen habe, als dieses "Virtuelle" Lager funktioniert), um sich Material zu holen.
Forschung (zivile und militärische) geschieht in der Hochschule und fast jedem anderen Gebäude, die sich alle upgraden lassen, so dass weitere Technologien freigeschaltet werden. In der Schmiede werden so z.B. verstärkte Rüstungen erforscht, in der Kaserne lassen sich die Einheitentypen aufwerten, z. B. vom einfachen Bogenschützen zum Armbrustschützen usw.
Die Forschung wird unterbrochen, wenn die Gelehrten gerade an der Matratze horchen oder sich die Wampe vollschlagen. Dies gilt im übrigen für alle Arbeiter und ihre Tätigkeiten.
Einheiten kosten Geld und Ressourcen. Zunächst wird ein Hauptmann ausgebildet (der monatlichen Sold kostet), sobald dieser sein Training abgeschlossen hat, rekrutiert er sich seine Truppe automatisch aus der Kaserne. Am Anfang sind das vier Mann, durch Upgrades erhöht sich die Anzahl später. Überlebt ein Hauptmann eine Schlacht kann man ihn zurück zur Kaserne schicken, dort holt er sich neue Truppen.
Das Spiel enthält Rollenspiel- und Adventureelemente, man steuert Helden, die alle zwei Spezialfähigkeiten haben (Pilgrim, der "Kampfzwerg" legt Bomben und Ari, die Bogenschützin kann sich tarnen und so unentdeckt Gelände aufklären). Es gibt immer wieder Quests: Befreiungsaktionen, Banditen vertreiben, eine befreundete Siedlung unterstützen etc). Manche sind zwingend vorgeschrieben, andere erleichtern das Erreichen des Missionsziels oder geben nette Belohungen in Form von Geld oder Ressourcen.
Es gibt Jahreszeiten/Wettereffekte, die sich aber auf Winter (Schnee, weiße Landschaft) und Sommer (Sonne, grüne Landschaft) beschränken. Dies hat Auswirkung auf die Kämpfe, da manche Gegner nur im Winter zu erreichen sind, wenn die Gewässer zugefroren sind. Ist man gerade auf einem Fluß unterwegs und es setzt Tauwetter ein, saufen die Einheiten wohl ab - das habe ich aber noch nicht ausprobiert
Ein bißchen nervig finde ich die Sprachausgabe (Achtung: Oliver Pocher als Sprecher!), die Sprache paßt nicht so recht zum Mittelalter, ist einfach zu flapsig. Dazu wird man alle zwei Minuten darauf aufmerksam gemacht, dass die Bürger jetzt ihre Steuern entrichten (die einzige Möglichkeit, an Bares zu kommen).
Die Grafik ist ok, liebevolle Details wenn z.B. die Gelehrten an der Hochschule auf die Tafel kritzeln etc.
So, das war's jetzt erstmal.