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BlackHawk

Deckschrubber

  • »BlackHawk« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 22

Registrierungsdatum: 9. Dezember 2010

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1

Donnerstag, 16. Dezember 2010, 19:12

Wiki Leaks- eure Meinung

Ich beschäftige mich in letzter Zeit mit WikiLeaks beschäftigt und würd mal gern wissen was man hier über Assange und seine Seite denkt.

2

Donnerstag, 16. Dezember 2010, 19:34

Alles auf englisch, keine bunten Bilder und von Lasangne wird man fett --> siehe Garfield.


(Auf deutsch gesagt bedeutet es: "Heisse Luft und Kuchenkrümel". Es wird im Grunde nur das rauskommen, was eh alle wissen. Die Politiker ziehen sich gegenseitig durch die Kacke. Der Rest ist Schummelei, Waffenlobby, Geheimdienst und Beschiss. Also, der übliche Mist und langweilig. Interessanter ist da das heutige Gerichtsurteil in Sachen Zeitarbeitsfirmen. Da kann mir Wikileaks gestohlen bleiben. Die Politiker machen eh was sie wollen, erst Recht die amerikanischen.)
  Höflichkeit ist die höchste Form der Verachtung!

Arwen

Piratenschreck

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3

Donnerstag, 16. Dezember 2010, 21:06

@ ja, Baer, und über Anno steht auch nix drin, gell? :hey:

Ich hab mich in der Vergangenheit wenig, ok, eigentlich gar nicht mit WikiLeaks beschäftigt. Es ist aber nicht grade witzig, was für Geschütze aufgefahren werden, um die Seite zum Schweigen zu bringen.

Was da kürzlich veröffentlicht wurde, ist aber - da hat der Baer recht - in erster Linie Klatsch und Tratsch aus über 40 Jahren (siehe hier).

Ob Assange (der im übrigen nicht wie immer wieder angegeben einer der WikiLeaks-Gründer ist!) die Straftaten wirklich begangen hat, die ihm in Schweden vorgeworfen werden, sei jetzt mal dahingestellt ... Aber der zeitliche Zusammenhang macht mich ein bisschen stutzig.

W-O-D

Team AnnoZone

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4

Donnerstag, 16. Dezember 2010, 21:30

Bei allem was so berichtet wird sollte man eines nicht vergessen, das meiste Getratsche kommt von den Mainstreammedien.
Wer sich tiefer mit der Materie beschäftigen will muss woanders lesen gehn. ;)

Heretic

Insel-Eroberer

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5

Donnerstag, 16. Dezember 2010, 21:47

Klärt bitte das ungebildete Volk auf :-D

"Was ist das überhaupt und was war das Ziel , sinn usw...."

:fluecht:
  "Jede ausreichend fortgeschrittene Technologie
kann man von Magie nicht unterscheiden."

-Arthur C. Clarke

6

Donnerstag, 16. Dezember 2010, 21:53

Im Grunde erkenne ich keinen Sinn in der Aktion. Wer weiß, vielleicht wollen sie die "Wahrheit" ans Tageslicht bringen.
Fakt ist, dass sämtliche Boulevard Blätter mit diesem Ringelpiez beschäftigt sind. Jeder greift es auf, jeder macht mit.

Am Ende ist es vielleicht sowas wie ein "nachgeahmter Kujau" (Hitler Tagebücher).

Kann man ja prima Geld mit machen. (Abwarten). Vorerst wird ja alles geglaubt was drin steht.

--> Dass dies den Geheimdiensten, ob wahr oder unwahr, auf den Senkel geht ist eh klar. Auch mit Ammenmärchen kann man nen Krieg auslösen.
  Höflichkeit ist die höchste Form der Verachtung!

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Dickerbaer« (16. Dezember 2010, 21:55)


KARL I.

Insel-Eroberer

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7

Donnerstag, 16. Dezember 2010, 22:45

Die Yankee's gehen mir am A.... vorbei. Zu dumm einen Krieg zu gewinnen, sich überall einmischen und absahnen, ich sage nur Finanzkrise. :nope:

Heretic

Insel-Eroberer

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8

Donnerstag, 16. Dezember 2010, 22:46

aha , also ne art Zeitung like Bild ?! Na ok wieder was gelernt .....
  "Jede ausreichend fortgeschrittene Technologie
kann man von Magie nicht unterscheiden."

-Arthur C. Clarke

W-O-D

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9

Donnerstag, 16. Dezember 2010, 22:50

Zitat

Original von Heretic
aha , also ne art Zeitung like Bild ?!

Bissel mehr als dieses Käseblatt hats schon zu bieten :D

Larnak

Schatzjäger

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10

Freitag, 17. Dezember 2010, 00:58

@Heretic: Welch Wunder, Wikipedia weiß was dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikileaks
:D

Die Veröffentlichungen aus den Ami-Kriegsberichten fand ich noch interessant und auch wichtig, damit auch wir dusseligen Leutchen mal einen relativ direkten Eindruck vom Vorgehen im Krieg bekommen können, wenn es uns denn interessiert. Da kann ich auch verstehen, wenn WikiLeaks davon spricht, für "mehr Freiheit" zu kämpfen.
Die Veröffentlichung von den Diplomatendepeschen ist da schon was anderes. Für uns Ottonormalmenschen hat das gar keinen Nutzen, wie Baer schon sagte. Oder überrascht es irgendjemand, dass man auch unter Diplomaten hinter dem Rücken lästert? Das einzig überraschende könnte da vielleicht noch sein, wie konsequent die USA das durchgezogen haben - aber sonst? Einen Gewinn an Freiheit sehe ich da jedenfalls nicht.
Im Gegensatz dazu haben solche Veröffentlichungen das Potential, Projekte, die für eben die von WikiLeaks gewünschte Freiheit von großer Bedeutung wären, zu blockieren, weil sie unmittelbar mit der Annäherung von zwei sich eher kritisch gegenüberstehenden Staaten zu tun haben.
Der Merkel wird es ja egal sein, was die USA über sie erzählen. Das kennt sie aus dem eigenen Land so oder so schlimmer. Aber wenn man da eher so Richtung Iran schaut (nur mal als Beispiel), dann kann so eine Veröffentlichung Marke "Wusstet ihr schon, dass die Iraner alle doof sind?" fiese Folgen haben.

Von daher sehe ich hier eher einen Rückschritt in der Freiheit - und vor allem ein verantwortlungsloses Handeln bei den Herren von WikiLeaks.
In gewisser Weise sind das auch "nur" eine weitere Form von Extremisten, die ja im allgemeinen alle früher oder später die Verhältnismäßigkeit ihrer Aktionen und Forderungen aus den Augen verlieren.

Und zu den plötzlich überall gesperrten Konten, die die bei US-Konzernen hatten ... naja, da muss man wohl nichts mehr zu sagen, oder? :D

Scipio Maior

Vollmatrose

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11

Freitag, 17. Dezember 2010, 09:14

Wer hat jetzt nicht wieder auf den Venezianer gewartet, der mal wieder was Gegensätzliches behauptet? :D

Schon mal dran gedacht, dass von den Mainstreammedien gerade der Klatsch und Tratsch (Lästereien über Minister bspw.) hier breitgetreten werden, weil sich kaum einer die Mühe macht, die Seite selbst anzusehen? Es gibt durchaus Felder, die alles andere als Klatsch sind und doch erstaunten:

- Haltung der USA zur Türkei. Offiziell dicke Bündnispartner, "europäisch" und gleichwertig zu EU-Staaten. Erinnert sich noch jemand an Obamas Besuch vor einem Jahr, wo mit allen Argumenten überzeugt wurde, wie westlich die Türkei sei und in die EU gehöre? ;)
Im krassen Gegensatz dazu die Diplomatieberichte: Türkei islamisiert, für den Westen abgeschrieben, militaristisch-islamistische de facto Diktatur, Erdogan ein Paranoider mit Gotteskomplex, als loyale Stütze langfristig nicht zu gebrauchen.

- Iran-Verhältnis: Uns wird ja immer so vorgespielt, als seien alle bösen arabischen Staaten gegen Israel. Tatsächlich hat sich eine Allianz der Golfstaaten mit Israel gegen den Iran gebildet. Der saudische König hätte mehr oder minder nichts dagegen, wenn Israel eine Atombombe auf das Land werfe. Das war zwar für Insider absehbar, aber für die Öffentlichkeit vielleicht nicht so sehr, wie die arabische Welt und Israel verbandelt sind.

- Indirekte Aussagen über Deutschland: Wen interessiert schon der Schmu über Minister? Erhellender ist doch, dass die einzigen Themen, die D betreffen, eben solcher Schmu sind! Während aus den Dokumenten vorgeht, wie selbst Sekundäre Europamächte wie Italien im Nahen Osten ihre Interessensphäre abstecken, und mit den Amerikanern daher paktieren (Nabucco-Pipeline-Projekt kontra South-Stream-Projekt hat Priorität, Frattini paukt daher alles durch, was dem nützlich ist), wird offensichtlich, dass Deutschland außer für etwas Klatsch nicht zu haben ist. Kein Wettbewerb, keine Konkurrenz, keine spürbare Linien und Zielen in der Außenpolitik. Das sollte eher mal zu denken geben - und bestätigt das, was ich seit Jahren denke. :hey:
  Palatina la caduta. Weil Forenrollenspiele dem Untergang geweiht sind.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Scipio Maior« (17. Dezember 2010, 09:32)


Arwen

Piratenschreck

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12

Freitag, 17. Dezember 2010, 10:31

@ Scipio

Immer wieder erhellend, deine Beiträge ...

WikiLeaks ist so eine zweischneidige Geschichte: viele der angeblich "brisanten" Dokumente sind wirklich Klatsch und Tratsch, andere können einen Keil zwischen einzelne Länder treiben, mühsam erarbeitete Annäherungen zunichte machen ... von Schlimmerem ganz zu schweigen.

Was darüber in der Bildzeitung steht, taugt allenfalls zum Ofenanzünden, Wikipedia listet auch nur Kleinkram dieser Veröffentlichungen auf ... Wer nicht gut Englisch kann, wird auf der Website von WikiLeaks nicht schlauer ...

Was also soll Ottonormalverbraucher lesen, wenn er sich eine Meinung abseits vom Mainstream bilden will / soll? :scratch:

13

Freitag, 17. Dezember 2010, 11:16

Zitat

Im krassen Gegensatz dazu die Diplomatieberichte:


Eben sowas ist ja das Gefährliche. Ich bin der Meinung, dass die Politiker untereinander wissen, was man voneinander hält. Dazu langt ein persönliches Gespräch, ein Essen am Abend. Da kann mir niemand sagen, dass der andere nicht merkt dass er nicht gut ankommt.
Dem Volke sollte man solche Gefühlswallungen daher besser nicht mitteilen. Es ist nicht ohne Grund, dass man sich auf eine positive Aussenwirkung verständigt.
Eine Aussage über das wahre Verständnis der Völker ist es nicht.

Ebenso die Geschichte, dass Deutschland im Grunde eine "Graue Maus" in Sachen Außenpolitik ist, das ist alles Banane.


Ich habe bei Wikileaks genau drei Minuten gelesen, danach hab ich eine Witze Seite aufgerufen, den Rest erkenne ich aus dem Geheul der Medien.
Wir hatten mal einen Dackel, der hysterisch kläffte, wenn der Postbote kam.
Etwas anderes stellt diese Seite nicht dar, der Dackel ist das Volk, welches mal wieder nicht kapiert was los ist. :hauwech:
Ich bin da eher ein gähnender Bernhardiner.
  Höflichkeit ist die höchste Form der Verachtung!

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Dickerbaer« (17. Dezember 2010, 11:56)


Scipio Maior

Vollmatrose

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14

Freitag, 17. Dezember 2010, 22:19

Zitat

Original von Arwen2506
Was also soll Ottonormalverbraucher lesen, wenn er sich eine Meinung abseits vom Mainstream bilden will / soll? :scratch:


Ich glaube, das ist eigentlich der wichtigste Punkt bei der ganzen WikiLeaks-Angelegenheit. EIGENTLICH ist es Sache der Journalisten selbst, investigativ tätig zu werden, Informationen zu sammeln, auszuwerten - und den Lesern anschaulich, intelligent und erhellend zu vermitteln. Was wir gerade erleben ist demnach weniger die Ohnmacht der Politik, als die des traditionellen Journalismus, der zum bloßen Hofberichterstatter der Politik geworden ist - oder auf dauernder Suche nach Quoten, Hypes, Events und skandalösen Geschichten, um seine Auflagen zu steigern.

Daher hat auch die Presse ein gewisses Interesse daran, Assange fertig zu machen. Schließlich stiehlt er ja quasi den eingesessenen Leuten in der Branche den Job und zeigt, wie man an der Wurzel gräbt. Aus meiner Sicht ist es ein großer Makel, dass der "Zwischenschritt" oftmals fehlt, der zwischen der Quelle und dem Endverwerter. Eine Quelle muss ja auch richtig interpretiert werden. Was nützt es Oma Helga aus Flensburg, wenn sie Englisch kann, aber nichts mit den Begriffen "Nabucco", "South Stream" oder dem inneren Aufbau der Hizbullah im Libanon anfangen kann? Der Zwischenschritt der "Mittler" ist derjenige, der in den letzten Jahrzehnten ins Hintertreffen geriet, derjenige von versierten Journalisten, gebildeten Männern und Frauen, die eben die ganze Bandbreite abdecken, um zu verstehen - und verständlich zu machen.

Um solche Zusammenhänge und Probleme aber richtig zu belichten, braucht es mehr als die üblichen 2 Minuten Tagesschau (oder schlimmeren Fernsehformaten!). Die steigende Faulheit der Menschen sich umfassend über Zeitung und Zeitschrift zu informieren hat auch den journalistischen Stil verändert. Vieles ist oberflächlicher, einfacher und pauschaler gemacht, weil man seine Kunden nicht überfordern will. Der Qualitätsjournalismus ist heute eine Seltenheit geworden.

So sind es insbesondere Historiker und Politikwissenschaftler, die ganz scharf auf die Teile sind. Man muss keine 40-70 Jahre zur Freigabe warten, man bekommt die Dokumente quasi backfrisch auf dem Teller geliefert. Es sind dann auch diese Leute, die eine Heidenfreude an dem Zeug haben, weil sie das Werkzeug besitzen, mit den vorgefundenen Leckerbissen umzugehen, abzugleichen, und langgehegte Thesen zu verwerfen oder zu bestätigen.


@Baer: Natürlich bin ich der Meinung, dass sich letztendlich "die da oben" die Flosse geben. Aber das ist vorallem auf innenpolitischer Ebene so. Nirgendwo wird mehr geheuchelt, gelogen und gespielt als in der Außenpolitik. Innenpolitiker können keine Kriege gegeneinander führen, Boykotte, Embargos und Energiestopps durchziehen.

Denk mal an Kissinger zurück. Der war vornerum auch zu allen lieb Freund, hat aber im persönlichen Gespräch mit Nixon u.A. Brandt als einen Säufer abgestempelt und als politischen Analphabeten. Nur sind uns diese Tonbänder eben erst 30 Jahre danach zugänglich geworden.

Es geht doch hier nicht um "Verständnis", "Freundschaft" oder so einen Murks. Es geht um handfeste Interessen, die man zu Auge bekommt, über die man jahrelang spekuliert hat. Spekuliert, wohlbemerkt. Spekulationen sind aber niemals soviel wert wie ein Beweis. Wenn man jetzt sagt "wussten wir ja immer, dass die USA nie was von der Türkei gehalten hat", dann ist das eine Meinung/Behauptung gewesen, eine Theorie.
Die ist aber erst jetzt valide geworden.
  Palatina la caduta. Weil Forenrollenspiele dem Untergang geweiht sind.

Arwen

Piratenschreck

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15

Samstag, 18. Dezember 2010, 00:12

@ Scipio

Man muss bedenken, dass diese WikiLeaks-Geschichte nicht alle Menschen gleichermaßen interessiert. Und das ist auch in Ordnung. Viele haben alle Hände voll damit zu tun, ihren Alltag zu organisieren, ihre eigenen Probleme zu meistern.

Andere wiederum würden sich gerne umfassender informieren, aber können die Artikel der FAZ einfach nicht "sinnentnehmend" lesen. Ein, ähem, "wohlmeinender" Bekannter meinte mal süffisant zu mir, die FAZ sei halt nur für ungefähr 2 % der Deutschen geschrieben, der Rest sei eh zu dumm dafür ... Dass er selbst sich nicht zu den 98 % zählte, die die Artikel nicht verstehen, ist wohl klar.

Die Zeiten, wo Journalisten den Missing Link zwischen Quelle und Endverbraucher versucht haben herzustellen, sind längst vorbei. Statt dessen liegt beim Metzger, beim Bäcker und sonstwo als dickster Stapel täglich die Zeitung mit vier Buchstaben.

Was ich vermisse, ist ein Medium, das die Dinge so erklärt, dass ein Großteil der Deutschen sie auch im Gesamtzusammenhang versteht, und nicht nur die Akademiker.

W-O-D

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16

Samstag, 18. Dezember 2010, 00:17

Zitat

Original von Arwen2506
Was ich vermisse, ist ein Medium, das die Dinge so erklärt, dass ein Großteil der Deutschen sie auch im Gesamtzusammenhang versteht, und nicht nur die Akademiker.

Das wäre aber nicht im Sinne derer die das "gemeine Volk", möglichst ohne das diese aufmucken, lenken wollen. dummes Volk lässt sich leichter manipulieren und regieren :hey:

Larnak

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17

Samstag, 18. Dezember 2010, 13:14

@Scipio Maior:
Das, was du sagst, bestätigt ja nur meine Meinung. Nur wegen "der mal wieder was Gegensätzliches behauptet" - wenn du da irgendeinen Gegensatz herausstellen wolltest, ist er mir bisher nicht aufgefallen :g:

Übrigens wurden die Dinge, die du gerade erzählst, im ZDF durchaus aufgearbeitet, sonst hätte ich davon nämlich noch nichts gewusst. Nur in der Bild sollte man danach wohl nicht suchen :D
Auch wird Assange dort nicht fertig gemacht - im Gegenteil. Die Vergewaltigungs-Geschichte wurde gerade neulich erst sehr skeptisch betrachtet, die Sperrungen durch Amazon, Visa etc. wurden ganz deutlich in Zusammenhang mit der Politik der USA gebracht (nicht, dass man das nicht so schon ahnte) und die DDOS-Attacken sind nicht zuletzt mit einem Lächeln beachtet worden. Nur wird eben WikiLeaks auch nicht als Heilsbringer hingestellt - eben wegen der oben genannten Gefahren.

Denn, um ehrlich zu sein, finde ich es besser, wenn so eine Anti-Iran-Strömung bedeckt bleibt und dafür vielleicht irgendwann erfolgreich gegen die dortige Politik vorgehen kann, als wenn wir alle davon wissen - diese Strömung aber genau deshalb zu einer explosionsgefährlichen Mischung wird, die am Ende nur Leid und Zerstörung hervorruft.
Ich für meinen Teil habe nichts davon, wenn Theorien, die die meisten sowieso für sicher gehalten haben, bestätigt wurden - dafür aber auf der anderen Seite ganze Erdregionen in diverse politische Krisen gestürzt werden, die es vorher nicht gab oder die schon vorhandenen Krisen verstärkt werden und damit je nach Situation die "Freiheit" der Menschen (um die WikiLeaks ja zu kämpfen vorgibt) nur noch weiter eingeschränkt wird.

PS: Dein Postfach ist voll :nope:

@Arwen2506: Ich denke, das ist alles eine Sache der "Gewöhnung". Du kannst solche Zusammenhänge eben nicht mal eben so einfach in 5 Zeilen erklären, da muss man dann schon etwas weiter ausholen. Und wenn du dann die FAZ eine Weile liest und am Anfang erst mal gar nichts verstehst, wird das wohl vor allem daran liegen, dass auf andere Ereignisse und Dinge Bezug genommen wird, die vorher mal behandelt worden sind - wenn man dann irgendwann den Überblick hat, wird auch das Verständnis kommen.

@W-O-D: Wenn das dumme Volk Interesse an solchen Tiefeninformationen hätte, würde es nicht so viel BILD lesen - oder zumindest zusätzlich eine andere Zeitung, von der man mehr Hintergrundinformationen erwarten kann.
Das dumme Volk ist also höchstselbst dafür verantwortlich, wenn es die Hintergrundinformationen nicht bekommt, denn es wird immer das bekommen, was es haben will - Marktwirtschaft sei Dank.
Wo kein Markt, da kein Produkt. Die FAZ (oder andere ähnliche Formate) hätte sicher nichts dagegen, ihr Produkt an ein paar Millionen Leser mehr zu verkaufen, um mit dem verdienten Geld die Qualität zu erhöhen, mehr Journalisten einzustellen, um damit schließlich noch mehr Kunden zu bekommen. 8)

gibt eine Runde Stammtischbier aus

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Larnak« (18. Dezember 2010, 13:16)


18

Samstag, 18. Dezember 2010, 13:35

Zitat

Original von Arwen2506
Was ich vermisse, ist ein Medium, das die Dinge so erklärt, dass ein Großteil der Deutschen sie auch im Gesamtzusammenhang versteht, und nicht nur die Akademiker.

Wir sollten eher in Bildung investieren anstatt den Dummbatzen sowas im Sesamstrassen Format zu erklären, bzw denen in der Sendung mit der Maus entgegen zu kommen.

Es ist kein Wunder, dass in unserer Unkultur irgendwelche "Superstars" oder "Frau suchende Bauern" eher verstanden werden als wissenschaftliche oder wirtschaftliche Zusammenhänge begriffen werden.

Da ploppt ne Paris Hilton oder ne Britney Spears aus dem Nichts auf, hat eigentlich nichts geleistet, aber der gewöhnliche Feld Wald und Wiesenmann in Deutschland, weiss sogar welche Schlüpferfarbe diese Weiber mittwochs auswählen, oder wo sie wieder gekotzt haben.

Der Blick fürs Wesentliche ist fort, die Propaganda hat uns mal wieder voll im Griff.
Das Volk ist doof wie Bohnenstroh!

Her mit dem Bier, Larnak ich halts nimmer aus. :maeh:
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Scipio Maior

Vollmatrose

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19

Samstag, 18. Dezember 2010, 20:55

Zitat

Original von Arwen2506
@ Scipio

Man muss bedenken, dass diese WikiLeaks-Geschichte nicht alle Menschen gleichermaßen interessiert. Und das ist auch in Ordnung. Viele haben alle Hände voll damit zu tun, ihren Alltag zu organisieren, ihre eigenen Probleme zu meistern.


Das haben FAZ-Leser aber auch! :D

Spaß beiseite - das verstehe ich ja voll und ganz. Aber mein Vater war auch ein ganz normaler, fleißiger Unternehmer, ohne Mittelschulabschluss (entspräche der Hauptschule). Der hat trotzdem jeden Tag seine Zeitung gelesen und ist in Deutschland dafür bis zum Bahnhof gefahren, wenn er mal hier war (ins 20km entfernte Bonn). Also viel zeitfressender, als heute per Klick mal auf FAZ.NET zu schauen.

Ich habe da immer den Eindruck, dass die letzten beiden Generationen viel weniger Zeit hatten, diese aber viel effektiver nutzten. Man hatte kein Verblödungsfernsehen, kein zeitraubendes Internet, keine seltsamen Vergnügungs- und Verblödungsapparate, die alles einfacher, aber trotzdem komplizierter machten. Es war mehr aufs Wesentliche konzentriert. Bei meinem Vater hieß das: Arbeit, Essen, gute Konversation, Aktuelles Geschehen. Und das war bei seiner ganzen Generation der Fall. So habe ich es jedenfalls vorgelebt bekommen - und daher den Eindruck, dass dies heute nicht mehr der Fall ist.

Zitat

Andere wiederum würden sich gerne umfassender informieren, aber können die Artikel der FAZ einfach nicht "sinnentnehmend" lesen. Ein, ähem, "wohlmeinender" Bekannter meinte mal süffisant zu mir, die FAZ sei halt nur für ungefähr 2 % der Deutschen geschrieben, der Rest sei eh zu dumm dafür ... Dass er selbst sich nicht zu den 98 % zählte, die die Artikel nicht verstehen, ist wohl klar.


Dazu kann ich nichts sagen. Ich lese die FAZ seit meiner frühen Schulzeit und sehe mich jedenfalls als nicht besonders begabt oder außergewöhnlich an. Ich gebe aber zu, dass sich dort immer wieder die Art von Journalismus findet, die man woanders vermisst - aber auch das hat stark abgenommen.

Zitat

Die Zeiten, wo Journalisten den Missing Link zwischen Quelle und Endverbraucher versucht haben herzustellen, sind längst vorbei. Statt dessen liegt beim Metzger, beim Bäcker und sonstwo als dickster Stapel täglich die Zeitung mit vier Buchstaben.

Was ich vermisse, ist ein Medium, das die Dinge so erklärt, dass ein Großteil der Deutschen sie auch im Gesamtzusammenhang versteht, und nicht nur die Akademiker.


Dafür wurde ursprünglich das Öffentlich-Rechtliche gegründet. Dass aus dem Fernsehen mit Informations- und Bildungsauftrag aber ein gebührenfressendes Krakenmonster mit verkrusteten Strukturen, Allmachtsphantasien, zusammengespeckten Kulturbereich und unzähligen unnötigen Polit-Talks wurde, konnten die Gründerväter nicht absehen. Volksmusik, Boulevard und Soaps überall, gute Filme zu Mitternacht und nur selten gute Dokus. Man sehe sich allein den Verfall von TerraX in en letzten 30 Jahren an.

Zitat

Original von Larnak
@Scipio Maior: Das, was du sagst, bestätigt ja nur meine Meinung. Nur wegen "der mal wieder was Gegensätzliches behauptet" - wenn du da irgendeinen Gegensatz herausstellen wolltest, ist er mir bisher nicht aufgefallen.


Dich zähle ich eh nicht zum Mainstream/Forensammelsurium, da der Besserwisser außer Konkurrenz läuft. :g:

Zitat

Übrigens wurden die Dinge, die du gerade erzählst, im ZDF durchaus aufgearbeitet, sonst hätte ich davon nämlich noch nichts gewusst. Nur in der Bild sollte man danach wohl nicht suchen.


Schaue kaum noch Fernsehen. Bin aber erfreut, dass das Ö-R doch noch was mit der Zwangssteuer anzufangen weiß.

Zitat

Auch wird Assange dort nicht fertig gemacht - im Gegenteil.


Im Ö-R sowieso nicht, die bekommen ja so ihr Geld. Vom Boulevard weniger, weil sich gute Quote mit "Terror-Staat USA: Muss Assange seine Schuhe essen?!" besser Schlagzeile machen lässt als gegen Assange. Ironischerweise sind es eher die Journalisten, die sich eben als seriös verstehen. Mein Verweis auf "Fertig-machen" bezieht sich auch nicht auf...

Zitat

Die Vergewaltigungs-Geschichte wurde gerade neulich erst sehr skeptisch betrachtet, die Sperrungen durch Amazon, Visa etc. wurden ganz deutlich in Zusammenhang mit der Politik der USA gebracht (nicht, dass man das nicht so schon ahnte) und die DDOS-Attacken sind nicht zuletzt mit einem Lächeln beachtet worden.


... sondern auf...

Zitat

Nur wird eben WikiLeaks auch nicht als Heilsbringer hingestellt - eben wegen der oben genannten Gefahren.


das. Bisher habe ich in meinen Posts auch nirgendwo die möglichen Konsequenzen benannt, weil das wieder eine andere Sache ist. Trotzdem muss grundsätzlich gefragt werden, was erlaubt wird und nicht. Spiegelaffäre unter Strauß, Cicero-Durchsuchung unter Schily hatten auch Gründe, welche die "nationale Sicherheit betrafen". Damals haben sich aber alle Journalisten ganz klar zur Pressefreiheit bekannt und sich hinter die "Opfer" gestellt. In diesem Fall nicht, weil man auch die eigene Methode und Arbeitsweise in Gefahr sieht. Ich sage bewusst "auch". Ein Motiv. Nicht alle Motive.

Zitat

Ich für meinen Teil habe nichts davon, wenn Theorien, die die meisten sowieso für sicher gehalten haben, bestätigt wurden - dafür aber auf der anderen Seite ganze Erdregionen in diverse politische Krisen gestürzt werden, die es vorher nicht gab oder die schon vorhandenen Krisen verstärkt werden und damit je nach Situation die "Freiheit" der Menschen (um die WikiLeaks ja zu kämpfen vorgibt) nur noch weiter eingeschränkt wird.


Du persönlich nicht, aber man muss auch mal prinzipiell sagen, dass die Staaten auch ihren Bürgern gegenüber verantwortlich sind, und der Bürger prinzipiell (in einer Demokratie zumindest) das Recht haben sollte, zu erfahren, was seine Regierung wirklich treibt. In diesem Falle geht es mir nicht speziell um Assange, der sich vermutlich auch mit der Angelegenheit selbst ein Denkmal bauen will, sondern um den Grundkonsens von dem, was man Rechtsstaatlichkeit nennt.

Als Machiavellist hingegen wäre die ganze Angelegenheit wiederum folgendermaßen zu sehen: der Schuldige sind nicht Assange und seine Informanten. Es sind die Stellen, die gepennt haben. Es darf auf solcher Ebene nicht geschehen, dass solche Infos weitergegeben werden, oder ein Mann der FDP munter an Dritte weiterplaudert. Der Fürst hätte ein Beispiel gesetzt und Köpfe rollen lassen, um dies in Zukunft zu verhindern. Der Staat ist also erst einmal selbst verantwortlich, was durch welche Kanäle geht.

Wenn also neue Krisen entstehen, ist WikiLeaks erst in zweiter Reihe Schuld. Wer solche Dokumente schreibt, muss auch dafür sorgen, dass sie "TOP SECRET" bleiben, und dann nicht am Ende mit dem Finger auf jemanden zeigen.

Zitat

PS: Dein Postfach ist voll :nope:


Ich kann mich so schlecht von meinen PNs trennen. Ich liebe sie doch so sehr! :heul:
  Palatina la caduta. Weil Forenrollenspiele dem Untergang geweiht sind.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Scipio Maior« (18. Dezember 2010, 20:56)


W-O-D

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20

Samstag, 18. Dezember 2010, 21:35

Zitat

Original von Scipio Maior

Zitat

PS: Dein Postfach ist voll :nope:


Ich kann mich so schlecht von meinen PNs trennen. Ich liebe sie doch so sehr! :heul:

Hüstel .. da gibbs inne Pn sone Option, nennt sich alle runterladen, evtl. mal benutzen. :hey: