So, dann spinne ich mal rum (und bediene mich auch unverschämt aus anderen Spielen):
Im Gegensatz zu anderen, die auf ein Anno 2016 oder anderes scharf sind, ist für mich das Spielprinzip noch nicht ganz ausgelutscht, daher gibt's von mir keine revolutionären Vorschläge.
Den historischen Zeitrahmen würde ich schon gerne beibehalten, eine ausgereifte Mischung aus dem besten von 1503 und 1701 plus einigen neuen Features würde mir schon genügen. Wobei es aber eher wieder Richtung 1503 gehen sollte, zumindest was den Aufbaupart angeht. Also größere Karten, Inseln und mehr Waren/Produktionsketten.
Ich könnte mir eine zweigeteilte Spielwelt vorstellen, ein mehr nördlich geprägter und ein mehr südlich geprägter Teil. Man entscheidet sich zu Beginn, in welchem Teil man anfangen möchte und frühestens in der Bürgerphase ist die Erforschung eines Entdeckerschiffes möglich, mit dem man den jeweils anderen Teil erkunden kann.
Das bedingt unterschiedliche Waren/Anbaumöglichkeiten, z.B. Stoff: am Anfang Schaffarmen, später Stoffe im Norden aus Flachs/Leinen, im Süden aus Baumwolle oder Luxuswaren für Aristokraten: im Norden Pelze und Wein, im Süden Kaffee (oder Tee) und Schmuck + eine Luxusware aus dem jeweils anderen Teil.
Oder im Norden Lampenöl und Salz, im Süden Gewürze.
Waren aus dem eigenen Teil sind Pflicht, aus dem anderen Teil optional, die bringen dafür wesentlich mehr Geld und Zufriedenheit, sind aber auch aufwändiger in der Beschaffung (z.B. durch ein teures Expeditionsschiff).
Siedeln kann man im anderen Teil zunächst nicht, es ist lediglich erlaubt, ein Handelskontor zu bauen. Handelt man fleißig und erwirbt sich einen guten Ruf, bekommt man die Erlaubnis zu siedeln. Will man sich mit Gewalt niederlassen, hat man sämtliche Bewohner des anderen Teils gegen sich.
So, das ist jetzt wohl komplex genug
Schön wäre in diesem Zusammenhang natürlich, wenn’s für Leute, die nicht so auf Mikromanagement stehen, einen vereinfachten Spielmodus gäbe, aber bei meinen Vorstellungen wären das wohl zwei Spiele in einem.
Weitere Waren/Produktionsketten:
Holz: Sägewerk für Baumaterial, evtl. Papiermühle + Druckerei für Bücher
Steinbruch/Steinmetz für Pflasterstraßen, Lehmgrube/Ziegelei für Gebäude
Gewürze, Seile, Heilkräuter wieder rein, dazu weitere Nahrungsquelle Obst/Gemüse.
Weitere Bedürfnisse:
Sicherheit (Gericht oder Wachhaus), Gesundheit/Hygiene (Badehaus/Friedhof), Bildung (Bibliothek) und Attraktivität (Zierobjekte müssen in die Stadtstruktur eingebaut werden).
Bei den Zierobjekten mehr Teile, die nur ein Feld belegen, z.B. Ruhebank, Wegkreuz, kleine Statuen. Taverne wieder rein.
Vielfältigeres Nahrungsbedürfnis: bis Siedler reicht ein Nahrungsangebot z.B. Fisch oder Fleisch, Bürger und Kaufleute brauchen zusätzlich noch Getreideprodukte und Aris wollen zusätzlich noch Obst/Gemüse haben.
Tag/Nachtwechsel, aber nicht nur als optischer Gag. Abends werden andere Bedürfnisse befriedigt als tagsüber, z.B. tagsüber einkaufen, Kirche, Badehaus; abends Kneipe, Oper.
Mehr Klimazonen, die sechs aus 1503 finde ich schon ok, und Jahreszeiten. Aber auch hier nicht nur als grafisches Gimmick, Jahreszeiten sollten beispielsweise Auswirkungen auf den Anbau von Pflanzen haben. Getreide und Obst werden nur einmal im Jahr geerntet, während Fisch und Rind/Schwein ganzjährig zur Verfügung stehen.
Weiteres Ausbalancieren der KI, ist für meine Begriffe bei 1701 schon recht gut gelungen, aber bei den „normalen“ Gegnern könnte man noch etwas mehr differenzieren. Wer friedlich siedeln will hat die leichten Gegner, wer Action möchte holt sich die schweren an Bord, aber die normalen sind eigentlich zu leicht. Man könnte noch 1-2 etwas aggressivere Charaktere einbauen, die nicht nur meckern, wenn man eine für sie attraktive Insel besetzt hat, sondern irgendwann auch mal zur Tat schreiten und sich die Insel holen wollen.
Weg mit der comicmäßigen Überzeichnung, sowohl was die Grafik als auch die KI-Charaktere angeht. Nichts gegen launige Sprüche und Konterfeis, aber bei 1701 geht mir das zu weit.
Authentischere Sprachausgabe, bei 1701 ist die zum Großteil einfach nicht stimmig, Ausdrücke und Sprüche passen nicht in die Zeit.
Upgrademöglichkeiten für die einfacheren Gebäude, z.B. Feuerwehr und Fischer. Im späteren Spielverlauf passen die optisch nicht mehr ganz ins Stadtbild. Mit einem Upgrade könnte man auch die Effektivität (z.B. unendliche Fischgründe) oder den Einzugsbereich vergrößern.
Fremde Völker: mehr davon. Die Idee mit den Kolonialwaren finde ich nicht schlecht, aber der Verbrauch ist zu hoch, sollte doch für wenigstens 4000-5000 Aris reichen. Zusätzlich könnten einem die Völker bei Verbrüderung erlauben, auf Ihrer Insel zu siedeln, was einen wirtschaftlichen Vorteil bringt. Die Inuit z.B. haben ergiebige Walgründe, ein Walfänger auf deren Insel gebaut bringt 200% oder bei den Indianern kann man umsonst Pferde züchten.
Logenaktivitäten können meinetwegen wieder raus, sollten zumindest nicht weiter ausgebaut werden und abschaltbar sein. Gehört für mich nicht in ein Annospiel.
Eine Kampagne steht auch auf dem Wunschzettel, zumindest aber mehr und anspruchsvollere Szenarien. Das ist bei 1701 doch sehr dünn geraten (gut, warten wir das Addon noch ab).
Die individuellen Einstellmöglichkeiten vor Spielbeginn sollten auf jeden Fall beibehalten werden, könnten vielleicht noch ausgebaut werden - wieder Stichwort Mikromanagement.